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Bauingenieur finden: Aufgaben, Qualifikationen und Tipps für erfolgreiches Recruiting

Junge Bauingenieurin vor einer Baustelle

Staudämme, Verbindungsstraßen, Bürokomplexe: Bauingenieure planen und steuern Bauprojekte im Hoch-, Tief- und Infrastrukturbau. Sie entwickeln Baupläne, führen statische und bauphysikalische Berechnungen durch und wählen geeignete Bauverfahren. Zudem übernehmen sie häufig die Bauleitung für das jeweilige Bauprojekt, kontrollieren den Ablauf und rechnen Leistungen ab.

Doch was genau umfasst dieses Berufsbild? Und worauf kommt es bei der Besetzung an? Der folgende Artikel gibt einen Überblick über Aufgaben, Qualifikationen, Spezialisierungen und Recruitingstrategien im Bauingenieurwesen.

Inhalt

  1. Wie sehen die Aufgaben und Tätigkeiten von Bauingenieuren aus?
  2. Wer Bauingenieur werden will, muss studieren
  3. Digitalisierung im Bauingenieurwesen: Neue Werkzeuge, neue Anforderungen
  4. Verdienstmöglichkeiten von Bauingenieuren
  5. Rechtlicher Rahmen und Anerkennung
  6. Recruiting von Bauingenieuren
  7. Fazit
  8. FAQs

Wie sehen die Aufgaben und Tätigkeiten von Bauingenieuren aus?

Bauingenieure erfassen vor Projektstart zunächst den Ist-Zustand. So prüfen sie Baugrund, Bestand, Planungsrecht und technische Vorgaben. Sie prüfen also: Was darf gebaut werden und wie? Für Verkehrsanlagen modellieren sie beispielsweise das künftige Verkehrsaufkommen auf Basis statistischer Daten und Simulationen. Sie entwickeln Entwürfe, erstellen Ausführungspläne und prüfen die Umsetzbarkeit.
Aus Entwurf und Grundlagenermittlung werden mehrere Lösungsansätze entwickelt. Diese werden mit Blick auf Kosten, Umweltwirkungen und Funktionalität geprüft. Das Ergebnis bildet die Grundlage für die Ausschreibung des Bauvorhabens, sowohl im öffentlichen Sektor als auch bei privaten Bauvorhaben.
Ist die Entscheidung gefallen, übernehmen die Ingenieure die technische Planung: Sie kalkulieren statische, thermische und hydraulische Anforderungen, wählen Bauverfahren und Materialien, koordinieren Personal- und Maschineneinsatz. In der Ausführung verantworten sie die Einhaltung von Sicherheitsstandards und gesetzlichen Vorgaben. Sie steuern Termine und Kosten und führen schließlich die Abrechnung durch.
Auch nach Fertigstellung der Bauvorhaben bleiben sie häufig zuständig, beispielsweise bei der Überwachung von Versorgungsnetzen, Bewertung von Schäden und der Instandhaltung von Infrastrukturen. Das gilt insbesondere für kommunale Infrastruktur und bei Bestandsbauten, wo die Bauexperten für die Bewertung von Zustand, Restnutzungsdauer oder die Entwicklung der Instandhaltungsstrategie zuständig sind.

Mögliche Spezialisierungen

Auch Spezialisierungen sind möglich. Etwa im Bereich Bauschadstoffe, Sanierungsplanung oder Rückbau. Mit entsprechender Qualifikation übernehmen Bauingenieure auch Aufgaben als Sicherheits- und Gesundheitsschutzkoordinatoren (SiGeKo).

Weitere Einsatzfelder bzw. Spezialisierungen finden sich in der energetischen Gebäudemodernisierung. Wer beispielsweise Kenntnisse im energiesparenden Bauen mitbringt, kann Gebäude energetisch bewerten, Maßnahmen planen und Energieausweise ausstellen.
In der Baustoffindustrie können die Ingenieure zudem Produktionsprozesse steuern und optimieren, die Qualität sichern oder neue Materialien entwickeln. Auch der technische Vertrieb gehört hier häufig zum Aufgabenbereich. Im Stahl- und Metallbau betreuen sie die Fertigung und Montage komplexer Bauteile wie Fassaden oder Tragwerke aus Stahl und Glas.

Wer Bauingenieur werden will, muss studieren

Wer als Bauingenieur arbeiten will, braucht ein Studium an einer Hochschule oder Universität im Bauingenieurwesen. Möglich ist aber auch ein Einstieg über Maschinenbau, Elektrotechnik oder verwandte Ingenieurfächer.

Drei Bauingenieure im Gespräch über Baupläne auf einer Baustelle.
Mit Praktika sammeln Studenten Praxiserfahrung

Das Bachelorstudium Bauingenieurwesen dauert in der Regel sechs Semester und schließt mit dem Titel Bachelor of Engineering (B.Eng.) ab. Die Inhalte reichen von Statik, Baukonstruktion und Bauphysik bis zu Umwelttechnik und Wasserwirtschaft.

Praktika – zum Beispiel in Ingenieurbüros, bei Bauunternehmen oder in der öffentlichen Verwaltung – sind fester Bestandteil des Studiums. Wer dual studiert, sammelt parallel Berufserfahrung im Betrieb. Das Studium verlängert sich dann auf bis zu neun Semester.

Weiterbildungsmöglichkeiten und beruflicher Aufstieg

Bauprojekte werden komplexer. Wer auf Leitungsebene mitreden will, muss sich weiterbilden, zum Beispiel in Bauleitung, Projektsteuerung, Baurecht oder digitaler Planung mit CAD und BIM.

Nachgefragte Weiterbildungen im Bauingenieurwesen

Aufstiegsweiterbildungen erweitern also das Kompetenzprofil und verbessern die Chancen für einen beruflichen Aufstieg, insbesondere Qualifikationen als Schweißfachingenieur, SiGeKo oder Sachverständiger sind hier zu nennen. Bachelorabsolventen können ihre beruflichen Optionen durch ein Masterstudium vertiefen, etwa in Baumanagement, Baubetriebswirtschaft oder Stadt- und Regionalplanung.
Wer eine akademische Laufbahn anstrebt, promoviert im Bauingenieurwesen oder in angrenzenden Fachbereichen. Eine Promotion öffnet auch außerhalb der Hochschule Türen, beispielsweise in der Forschung, bei Bauverwaltungen oder in spezialisierten Ingenieurbüros.

Digitalisierung im Bauingenieurwesen: Neue Werkzeuge, neue Anforderungen

Neue Technologien schaffen zusätzliche Anforderungen: KI in der Bauüberwachung, Drohnen für die Baustellendokumentation, sensorbasierte Systeme für die Gebäudesteuerung und energieautarke Sensorik gehören zunehmend zum Berufsalltag. Auch beim Rückbau oder im Umbau braucht es heute Spezialwissen, insbesondere in Bereichen wie kreislaufgerechtes Bauen und Urban Mining.

Relevanz neuer Technologien steigt – auch im Mittelstand

Neben diesen Anwendungen gewinnt auch die KI-gestützte Planung an Bedeutung, etwa bei der Entwicklung ressourceneffizienter Entwürfe, bei Verkehrsmodellen oder im Rahmen der Stadt- und Regionalentwicklung.

Digitale Kompetenzen zählen inzwischen zu den zentralen Auswahlkriterien bei der Personalsuche. Und das nicht nur bei großen Planungsbüros, sondern zunehmend auch im Mittelstand.

Verdienstmöglichkeiten von Bauingenieuren

Das Einkommen variiert je nach Branche, Berufserfahrung und Aufgabenbereich. Im öffentlichen Dienst liegt das tarifliche Bruttogehalt je nach Erfahrungsstufe und Eingruppierung zwischen 4.400 und 6.600 Euro im Monat (TV-L). In der gewerblichen Wirtschaft bewegen sich tariflich vereinbarte Monatsgehälter zwischen etwa 3.400 und 4.700 Euro.

So viel verdienen Bauingenieure monatlich

Außerhalb tariflicher Regelungen – etwa in großen Bauunternehmen oder Ingenieurbüros – können die Gehälter davon abweichen, nach oben wie nach unten. Maßgeblich sind hier Qualifikation, Verantwortung und regionale Unterschiede.
Auch wer sich gezielt spezialisiert, beispielsweise als Sachverständiger, SiGeKo oder in der Bauphysik, erhöht seine Chancen, bei höher dotierten Vakanzen berücksichtigt zu werden. Führungserfahrung, Projektverantwortung und interdisziplinäre Kompetenzen sind bei Senior-Positionen entscheidend, in vielen Fällen sogar wichtiger als formale Titel.

Rechtlicher Rahmen und Anerkennung

Die Berufsbezeichnung Ingenieur ist in Deutschland gesetzlich geschützt. Sie darf nur von Personen geführt werden, die ein abgeschlossenes Studium in einem ingenieurwissenschaftlichen Fach wie Bauingenieurwesen nachweisen können. Für den Titel Beratender Ingenieur gelten zusätzliche Anforderungen. Hierzu gehören unter anderem mehrere Jahre Berufserfahrung, Nachweis ständiger beruflicher Fortbildung, die Mitgliedschaft in einer Länderingenieurkammer.

Für bestimmte Tätigkeiten – etwa bei der Einreichung von Bauanträgen – kann darüber hinaus eine Bauvorlageberechtigung erforderlich sein. Diese wird durch die jeweilige Ingenieurkammer des Bundeslands geregelt.

Bauingenieur mit Bauplänen auf einer Baustelle mit Kran.
Ingenieur ist geschützter Titel

Wer im Ausland einen ingenieurwissenschaftlichen Abschluss erworben hat, kann in Deutschland im Bauwesen arbeiten. Die Berufsbezeichnung Ingenieur darf allerdings nur geführt werden, wenn die Gleichwertigkeit des ausländischen Abschlusses offiziell anerkannt wurde. Zuständig sind die Ingenieurkammern der Länder oder die jeweiligen Regierungspräsidien. Unterstützungsangebote wie der Anerkennungs-Finder oder das IQ-Netzwerk helfen bei der Antragstellung und Orientierung.

Recruiting von Bauingenieuren

Bauingenieure sind am Markt knapp. Besonders gefragt sind Bauexperten mit Erfahrung in Projektleitung, Ausschreibung oder Bauüberwachung – vor allem bei komplexen Infrastrukturvorhaben oder im kommunalen Hoch- und Tiefbau. Wer solche Bauprojekte plant oder steuert, muss mit entsprechend langen Besetzungszeiten rechnen.

In Deutschland herrscht Ingenieurmangel

Auch der Standort spielt eine Rolle: In Regionen mit hoher Bautätigkeit ist der Markt schnell leer. Viele Kandidaten sind nicht aktiv auf Jobsuche, aber durchaus offen für eine gezielte Ansprache, insbesondere, wenn Rolle, Projektumfeld und Entwicklungsperspektiven klar kommuniziert werden.

Bauunternehmen, die Ingenieure gewinnen wollen, sollten entsprechend ihre Anforderungen präzise formulieren: Projektkontext, Entscheidungsspielraum, technische Ausrichtung. Unklare Stellenbeschreibungen oder stockende Prozesse führen dazu, dass passende Kandidaten abspringen oder eben gar nicht erst reagieren.

Personalberatungen helfen, wenn interne Strukturen nicht ausreichen oder Besetzungen diskret, schnell und treffsicher erfolgen müssen. Sie sprechen gezielt an, filtern vor und sorgen für marktnahe Einschätzungen. Auch bei schwierigen Profilen.

Fazit

Bauingenieure übernehmen für Bauprojekte, Budgets, Sicherheit und Bestand Verantwortung. Wer Planung, Bauleitung und digitale Prozesse beherrscht, hat gute Chancen auf verantwortungsvolle Positionen. Besonders gefragt sind Fachkräfte mit Erfahrung in Ausschreibung, Baurecht und BIM.
Für Unternehmen wird es zur strategischen Aufgabe, diese Profile gezielt zu gewinnen. Interne Verfahren stoßen dabei oft an Grenzen. Personalberatungen unterstützen, wenn Besetzungen schnell, diskret und treffsicher erfolgen müssen – etwa bei komplexen Projekten oder in engen Märkten.

FAQs

Was macht ein Bauingenieur?

Bauingenieure planen, berechnen und steuern Bauprojekte im Hoch-, Tief- und Infrastrukturbau. Sie sorgen dafür, dass Bauvorhaben statisch sicher, wirtschaftlich und funktional umgesetzt werden.

Welche Qualifikation braucht man, um als Bauingenieur zu arbeiten?

Voraussetzung ist ein abgeschlossenes Studium im Bauingenieurwesen oder einem verwandten Ingenieurstudiengang. Ohne Hochschulabschluss darf der Titel „Ingenieur“ nicht geführt werden.

In welchen Bereichen arbeiten Bauingenieure?

Einsatzfelder sind u. a. Planung und Bauleitung, öffentliche Verwaltung, Baustoffindustrie, Projektentwicklung oder Infrastrukturplanung. Auch Spezialisierungen in Sanierung, Energieeffizienz oder Baurecht sind möglich.

Wie gefragt sind Bauingenieure auf dem Arbeitsmarkt?

Die Nachfrage ist hoch, besonders für Ingenieure mit Erfahrung in Projektsteuerung, Ausschreibung oder Bauleitung. Wer zusätzlich BIM oder Lean Construction beherrscht, wird häufig bevorzugt besetzt.

Wie finden Unternehmen qualifizierte Bauingenieure?

Neben Ausschreibungen setzen viele Unternehmen auf spezialisierte Personalberatungen. Diese identifizieren passende Ingenieure gezielt und übernehmen die direkte Ansprache und Vorauswahl.

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