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Bauleiter: Aufgaben, Qualifikationen und Rekrutierungsstrategien

Bauleiter in Schutzkledung auf einer Baustelle.

Egal, ob es um ein kleines oder großes Bauprojekt geht: Es sind immer viele Gewerke, Partnerunternehmen und Zulieferer beteiligt, die aufeinander aufbauen und deren Arbeit kontrolliert und aufeinander abgestimmt werden muss. Diese Koordinierung von wirtschaftlichen, baulichen und zeitlichen Abläufen ist Aufgabe der Bauleitung. Wenn Sie wissen möchten, welche Aufgaben Bauleiter bewältigen, welche Qualifikationen sie mitbringen müssen und wie Bauunternehmer in Zeiten des Fachkräftemangels qualifizierte Bauleitungen finden können, sind Sie hier richtig.

Inhalt

  1. Das macht die Bauleitung
  2. Diese Voraussetzungen müssen Bauleiter erfüllen
  3. Das verdienen Bauleiter
  4. Rekrutierung von Bauleitern: Herausforderungen und Lösungsansätze
  5. Fazit
  6. FAQs

Das macht die Bauleitung

Zunächst einmal sind Bauleiter während der gesamten Bauphase – von der Planung bis zur letzten Fliese – der Hauptansprechpartner für alle am Bauprojekt beteiligten Parteien. Denn sie sind dafür verantwortlich, dass alles nach Plan läuft und das von ihnen beaufsichtigte Bauprojekt termingerecht abgeschlossen werden kann. Hierzu kontrolliert die Bauleitung sämtliche Tätigkeiten auf der Baustelle und stellt sicher, dass sowohl die Anforderungen der Auftraggeber als auch die des Baurechts bei allen Arbeiten erfüllt werden.

Aufgaben der Bauleitung von der Planung bis zum Abschluss eines Bauprojekts

Bauleiter verbringen also viel Zeit auf Baustellen, um Gewerke, Zulieferer und externe Partnerunternehmen im Auge zu haben. Im Büro finden zudem die Vor- und Nacharbeiten sowie die Projektabwicklung statt. Hier muss die Bauleitung mit Stakeholdern und Zulieferern verhandeln, Angebote einholen und Kosten kalkulieren.

Exkurs: Fachbauleiter für Details

Wenn Bauleiter fachlich an ihre Grenzen kommen, können zusätzlich Fachbauleiter bestellt werden. Diese unterstützen die Bauleitung in einem begrenzten fachspezifischen Bereich wie beispielweise Holzbau, Brandschutz oder Elektrotechnik. Sie übernehmen dann auch die Verantwortung für die Sicherheit bei den fachspezifischen Montagearbeiten.

Diese Voraussetzungen müssen Bauleiter erfüllen

Die meisten Unternehmen setzen für den Einstieg in die Bauleitung ein Studium im Bauingenieurwesen, Architektur oder Baubetriebsmanagement an einer Fach- oder Hochschule voraus. Ein spezifisches Bauleiter-Studium gibt es nicht, weshalb viele bereits im Studium Praxiserfahrung durch passende Praktika auf Baustellen oder als Werksstudenten in Bauunternehmen sammeln.

Die wichtigsten Hard- & Soft-Skills einer Bauleitung

Daneben gibt es den praktischen Weg über eine Ausbildung wie beispielsweise zum Maurer, Dachdeckermeister oder Straßenbaumeister. Voraussetzung ist hier der Meistertitel bzw. eine technische Weiterbildung (u. a. zum Bautechniker) sowie langjährige Erfahrung im jeweiligen Handwerk. Auch eine Bauleiterschulung mit TÜV- oder DEKRA-Zertifizierung ist von Vorteil.

Der Karrierestart als Junior-Bauleiter

Der Anfang in der Bauleitung wird häufig als Junior-Bauleiter gemacht. Junior-Bauleiter unterstützen die Bauleitung als Assistenz. Sie haben entsprechend eher administrative Aufgaben wie Rechnungen checken oder die Baudokumentation führen, aber auch Qualitätskontrollen der Montagearbeiten gehören bereits zum Aufgabenbereich.

Soft-Skills: Bauleiter müssen vor allem vorausschauend und stressresistent sein

Sich zurücklehnen und die einzelnen Gewerke einfach machen zu lassen, geht nicht. Die Arbeit eines jeden Gewerkes muss fortlaufend auf Herz und Nieren geprüft werden. Werden die richtigen Materialien verbaut, ergänzen sich diese? In jeder Bauphase müssen potenzielle Probleme frühzeitig erkannt werden. Läuft alles gut, können die einzelnen Gewerke wie Zahnräder ineinandergreifen. Das erfordert einen guten, realistischen Ablaufplan.
Monteur und Bauleiterin mit Bauplan auf Baustelle, lösungsorientierte Planung.
Gute Bauleitungen finden bei Problemen schnell eine Lösung
Störungen und Verzögerungen gehören allerdings zum Baustellenalltag. Und meistens kommt nicht ein Problem allein. Hier muss die Bauleitung schnell reagieren, Probleme priorisieren und am besten einen Plan B vorhalten können. Dafür sind Expertise, Erfahrung und vor allem ein kühler Kopf gefragt, um Bauprojekte dennoch termingerecht abschließen zu können.
Bauleiter besprechen Bauplan, zeigen auf Details.
Planung ist alles
Da auf jeder Baustelle viele verschiedene Menschen zusammenarbeiten, muss die Bauleitung ein Gespür für mögliche Schwachstellen haben und diese ansprechen können. Das fällt einfacher, wenn er oder sie einen guten Draht zu allen hat. Gute Menschenkenntnis und Kommunikationsfähigkeit sind hierfür das A und O.

Das verdienen Bauleiter

Das Gehalt von Bauleitern ist abhängig von Faktoren wie Standort, Unternehmensgröße, Berufserfahrung und davon, ob ein Tarifvertrag Anwendung findet.

Monatlicher Verdienst von Bauleitungen

Daher kann es große Spannen zwischen den Gehältern geben. Zudem verdienen Bauleiter im Tiefbau laut Gehaltsreporter.de im Schnitt etwas mehr als im Hochbau – im Schnitt 350 Euro pro Monat. Zudem steigt das Gehalt mit zunehmender Berufserfahrung, sodass mehr als 96.000 Euro (Hochbau) bzw. 97.800 Euro (Tiefbau) erzielt werden können. Und dann gibt es noch regionale Unterschiede: Am besten verdienen Bauleitungen in Hessen, in Mecklenburg-Vorpommern fallen die Gehälter im Ländervergleich am geringsten aus.

Der nächste Karriereschritt: Oberbauleiter

Nach mehrjähriger Erfahrung als Bauleitung folgt für viele der Schritt zum Oberbauleiter. Die Oberbauleitung betreut in aller Regel mehrere Bauprojekte in einem Unternehmen gleichzeitig und ist den jeweiligen Bauleitungen übergeordnet. Neben dieser spezifischen Führungsfunktion ähneln die Aufgaben denen der Bauleitung.

Rekrutierung von Bauleitern: Herausforderungen und Lösungsansätze

Bauunternehmen sind in aller Regel auf die Art des zu errichtenden Gewerkes wie Hochbau, Tiefbau, Straßenbau oder Ingenieurbau spezialisiert. Die aktuelle Konjunktur und der sich durch die demografische Entwicklung zunehmend verstetigende Fachkräftemangel bringen Bauunternehmen beim Recruiting an ihre Grenzen. Nahezu jedes Unternehmen der Bauwirtschaft – egal aus welchem Bereich – sucht nach Bauleitern oder Oberbauleitern für kommende Projekte.

Besondere Herausforderungen bei der Bauleiter-Rekrutierung

Die seltene Kombination aus technischem Know-how, Führungsqualitäten und wirtschaftlichem Verständnis, die hohe Fluktuation aufgrund anspruchsvoller Arbeitsbedingungen sowie regionale Unterschiede in der Verfügbarkeit qualifizierter Fachkräfte erschweren Besetzungen auf dem eh schon knappen Arbeitsmarkt erheblich.

Rekrutierungsstrategien von Bauunternehmern

Beim Recruiting setzen Bauunternehmen daher einen Mix aus verschiedenen Strategien ein. Ein wesentlicher Baustein ist das Employer Branding – der Aufbau einer attraktiven Arbeitgebermarke mit Fokus auf Entwicklungsmöglichkeiten, moderne Arbeitsmittel und eine ausgewogene Work-Life-Balance. Zusätzlich investieren Bauunternehmen verstärkt in interne Qualifizierungsmaßnahmen und Schulungsprogramme für gute Facharbeiter oder Junior-Bauleiter, um den eigenen Nachwuchs systematisch zu fördern.

Setzen Sie auf einen Mix aus verschiedenen Strategien

Ergänzend werden digitale Recruiting-Kanäle wie spezialisierte Online-Portale und Karriere-Netzwerke für die Baubranche genutzt. Für die (schnellere) Besetzung von Schlüsselpositionen setzen viele zudem auf Executive Search, also die gezielte Direktansprache von Top-Kandidaten durch spezialisierte Personalberater.

Personalberatung bei schwieriger Besetzung

Spezialisierte Personalberatungen haben sich schon häufig als wertvolle Partner für Bauunternehmen bewährt – insbesondere bei schwierigen Besetzungen. Sie kennen die Baubranche sehr gut und können Ihre Besetzung deutlich beschleunigen. Der größte Vorteil liegt im branchenspezifischen Netzwerk, das Sie quasi „einkaufen“ und das für Ihr Suchmandat aktiviert wird.

Frau und Mann schütteln Hände, erfolgreiche Bauleiter-Vermittlung durch spezialisierte Personalberater.
Spezialisierte Personalberater finden „Ihre“ Bauleitung

Zusätzlich durchsucht Ihr Berater Ihren Anforderungen entsprechend Business- und Social-Media-Plattformen nach passiven Kandidaten (sogenanntes Active Sourcing), die nicht aktiv auf Stellensuche sind, aber für eine passende Position durchaus offen wären. Diese „versteckten Talente“ können Sie über herkömmliche Ausschreibungen kaum erreichen.

Ihre wichtigsten Vorteile durch eine Personalberatung

Aber nicht nur das. Die Personalberatung übernimmt auch die Vorqualifizierung Ihrer Kandidaten für die Bauleiterstelle. Hier kommen zwei Spezialisierungen zusammen, von denen Sie profitieren: die Branchenspezialisierung einerseits und die generelle Recruiting-Expertise. So kann sie sowohl fachliche als auch persönliche Anforderungen ziemlich präzise einschätzen und eine bessere Passung zwischen Ihrem Unternehmen und Ihren Kandidaten sicherstellen. Dies reduziert Ihr Fehlbesetzungsrisiko erheblich.

Erfolgsfaktoren bei der Zusammenarbeit mit einer Personalberatung

Wenn Sie wollen, dass die Kooperation mit Ihrer Personalberatung gelingt, sollten Sie einige Punkte beachten. Definieren Sie vor allem ein klares Anforderungsprofil – gerne auch gemeinsam mit Ihrem Anbieter. Realistische Gehaltsvorstellungen, die dem aktuellen Marktumfeld entsprechen, sind ebenfalls Voraussetzung für eine erfolgreiche Besetzung. Lassen Sie sich hier beraten. Marktanalysen und realistische Einschätzungen zum Besetzungserfolg gehören für seriöse Berater einfach dazu.

Zwei Männer in Businesskleidung, Präsentation vor Whiteboard.
Seriöse Personalberater beraten Sie

Ihre Investition in professionelle Personalberatung zahlt sich insbesondere bei Schlüsselpositionen wie Bauleitern aus. Die Kosten einer Fehlbesetzung oder einer länger vakanten Position – durch Projektverzögerungen, Qualitätsmängel oder verpasste Aufträge – übersteigen erfahrungsgemäß die Beratungshonorare (lt. BDU durchschnittlich 27 Prozent des Zieleinkommens) deutlich.

Fazit

Angesichts des zunehmenden Fachkräftemangels in der Baubranche wird die Rekrutierung qualifizierter Bauleiter immer herausfordernder. Erfolgreiche Unternehmen setzen daher auf einen strategischen Mix aus attraktivem Employer Branding, internen Qualifizierungsmaßnahmen und professioneller Unterstützung durch spezialisierte Personalberatungen. Die gezielte Investition in eine qualifizierte Bauleitung zahlt sich durch erfolgreiche Projekte, zufriedene Kunden und langfristigen Unternehmenserfolg aus.

FAQs

Welche Qualifikationen benötigt man, um als Bauleiter zu arbeiten?

Für den Einstieg in die Bauleitung wird meist ein Studium im Bauingenieurwesen, Architektur oder Baubetriebsmanagement vorausgesetzt. Alternativ ist auch der praktische Weg über eine handwerkliche Ausbildung mit Meistertitel und langjähriger Berufserfahrung möglich.

Was verdient ein Bauleiter durchschnittlich?

Das Gehalt variiert je nach Standort, Unternehmensgröße und Berufserfahrung, liegt aber durchschnittlich zwischen 48.000 und 97.800 Euro brutto jährlich, wobei Bauleiter im Tiefbau tendenziell etwas mehr verdienen als im Hochbau.

Was sind die Hauptaufgaben der Bauleitung?

Bauleiter koordinieren sämtliche Tätigkeiten auf der Baustelle, fungieren als Hauptansprechperson für alle Beteiligten, überwachen Qualität, Kosten und Termine, verhandeln mit Stakeholdern und Zulieferern und sorgen für eine ordnungsgemäße Durchführung aller Arbeiten.

Wie unterscheidet sich ein Fachbauleiter von einer regulären Bauleitung?

Fachbauleiter unterstützen die reguläre Bauleitung in einem spezifischen Fachbereich wie Holzbau, Brandschutz oder Elektrotechnik und übernehmen die Verantwortung für die Sicherheit bei den fachspezifischen Montagearbeiten.

Welche Strategien helfen Unternehmen bei der Rekrutierung qualifizierter Bauleitungen?

Erfolgreiche Rekrutierungsstrategien umfassen ein attraktives Employer Branding, interne Qualifizierungsmaßnahmen, Kooperationen mit Hochschulen, digitale Recruiting-Kanäle und die Zusammenarbeit mit spezialisierten Personalberatungen für die gezielte Direktansprache von Top-Kandidaten.

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