In der heutigen Geschäftswelt ist der Chief Financial Officer (CFO) eine Schlüsselrolle, die weit über die traditionellen Aufgaben des Finanzmanagements hinausgeht. Doch was genau macht ein CFO, welche Funktionen hat er und welche Kompetenzen sind erforderlich, um in dieser anspruchsvollen Rolle erfolgreich zu sein? Lassen Sie uns einen genaueren Blick darauf werfen.
Wie sieht die Rolle des CFOs aus?
Der Chief Financial Officer ist mehr als nur ein Zahlenjongleur. Als Finanzvorstand und strategischer Partner der Geschäftsführung ist er nicht nur für die Erstellung von Abschlüssen verantwortlich, sondern entwickelt gemeinsam mit dem CEO und anderen C-Level-Führungskräften die Unternehmensstrategie. In dieser Rolle treibt der CFO das Wachstum des Unternehmens voran, indem er Chancen erkennt, Risiken minimiert und nachhaltige Wertschöpfung sichert. Die Funktion des Chief Financial Officer ist vielfältig und umfasst:
CFO-Hauptfunktionen
Grafik: WK Personalberatung
Der moderne Chief Financial Officer ist ein vielseitiger Manager, der nicht nur die Vergangenheit analysiert, sondern auch die Zukunft gestaltet. Er ist (Mit-)Treiber von Innovationen und bringt die digitale Transformation des Unternehmens voran.
Welche konkreten Aufgaben gehören zum Aufgabenbereich eines Chief Financial Officers?
Der Chief Financial Officer ist verantwortlich für die finanzielle Gesundheit eines Unternehmens. Zu seinen Hauptaufgaben gehören entsprechend:
- 1. Finanzplanung und -analyse: Der CFO erstellt Budgets, prognostiziert zukünftige Einnahmen und Ausgaben und analysiert die finanzielle Performance des Unternehmens. Diese Informationen sind entscheidend für strategische Entscheidungen.
- 2. Risikomanagement: Ein Chief Financial Officer identifiziert finanzielle Risiken und entwickelt Strategien, um diese zu minimieren. Dies erfordert unter anderem die Überwachung von Markttrends, rechtlichen Anforderungen sowie der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen.
- 3. Berichterstattung: Der CFO ist für die Erstellung von Finanzberichten verantwortlich, die sowohl intern als auch extern verwendet werden. Diese Berichte sind wichtig für Investoren, Aufsichtsbehörden und das Management.
- 4. Kapitalstruktur: Der Chief Financial Officer entscheidet über die optimale Kapitalstruktur des Unternehmens, einschließlich der Finanzierung durch Eigen- oder Fremdkapital. Dies beeinflusst die langfristige Stabilität und Wachstumsfähigkeit des Unternehmens.
Insbesondere in den letzten 2 bis 5 Jahren haben deutsche CFOs ihre Aufgaben deutlich erweitert und eine Vielzahl neuer Aufgaben übernommen, die über das traditionelle Finanzmanagement hinausgehen.
CFO-Verantwortungsbereiche vergrößern sich
Quelle Zahlen: Zehnder 2024
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Sie übernehmen zunehmend Verantwortung in Bereichen wie ESG, M&A, Risikomanagement, gemeinsame Unternehmensführung mit dem CEO sowie Cyber-Sicherheit und Digitalisierung.
Welche Kompetenzen muss ein Chief Financial Officer mitbringen?
Chief Financial Officers spielen in Unternehmen seit jeher eine entscheidende und komplexe Führungsrolle. Sie sind Experten in der Risikoanalyse und Entwicklung von „What-if“-Szenarien. Als Architekten der finanziellen Stabilität und des Unternehmenswachstums legen sie die Grundlagen für Fusionen und Übernahmen. Um in der heutigen Zeit erfolgreich als CFO tätig zu sein, ist daher ein umfassendes Kompetenzprofil unerlässlich.
CFO-Kompetenzprofil
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Der Chief Financial Officer sollte nicht nur fundierte Kenntnisse in der Bilanzierung haben, sondern auch gezielte Managementfähigkeiten mitbringen. Darüber hinaus ist es entscheidend, dass er die Regeln und Instrumente des Kapitalmarktes sowie der Investor Relations kennt.
Investor Relations werden maßgeblich vom CFO geprägt
Nur mit diesen Erfahrungen und Kenntnissen kann er den vielfältigen Anforderungen seiner Rolle erfolgreich gerecht werden. Aus diesem Grund bringen CFOs in der Regel viele Jahre an (Führungs-)Erfahrung mit, wenn sie in diese Position einsteigen. Konkret umfassen die für diese Position mitzubringenden Kompetenzen:
- Langjährige Berufserfahrung in einer leitenden Position im Bereich Finanzen, Controlling, Buchhaltung oder Rechnungslegung
- Erfahrung in der Initiierung und Umsetzung von M&A-Projekten
- Fundierte Kenntnisse im Bereich IFRS/IAS und HGB
- Fachkenntnisse und praktische Erfahrungen im Bereich der Kapitalmärkte
- Kenntnisse im Steuerrecht
- Sicherer Umgang mit ERP-Systemen (z.B. SAP) und anderen IT-Systemen zur Steuerung von Geschäftsprozessen
CFO-Werdegang und Karrierepfade
Um Chief Financial Officer zu werden, ist ein fundiertes betriebswirtschaftliches Studium in der Regel die beste Grundlage. Typische Studiengänge sind:
- Betriebswirtschaftslehre (BWL): Ein BWL-Studium vermittelt ein breites Spektrum an wirtschaftswissenschaftlichen Kenntnissen, einschließlich Finanzwesen, Rechnungswesen, Controlling und Unternehmensführung.
- Wirtschaftswissenschaften: Auch ein Studium der Wirtschaftswissenschaften kann eine gute Basis für eine CFO-Karriere sein, insbesondere wenn der Schwerpunkt auf Finanzwirtschaft liegt.
- Wirtschaftsinformatik: Ein Studium der Wirtschaftsinformatik kombiniert betriebswirtschaftliche Kenntnisse mit IT-Know-how, was für die heutige, digitalisierte Geschäftswelt von großem Vorteil ist.
Daneben kann ein zusätzlicher Master of Business Administration (MBA) mit Schwerpunkt Finance oder Controlling die Karrierechancen deutlich verbessern. Gute Englischkenntnisse sind in der globalisierten Wirtschaft Voraussetzung. Je nach Unternehmen und Markt können auch weitere Fremdsprachenkenntnisse von Vorteil sein.
Typischer CFO-Karrierepfad
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Ein weiterer gängiger Karriereweg für CFOs führt über die Unternehmensberatung. Hier sammeln angehende Finanzprofis erste Erfahrungen in der Praxis und spezialisieren sich auf Finanzthemen. Durch die Beratung von Unternehmen in Finanzfragen und die Übernahme von Projektleitungen erwerben sie umfassende Kenntnisse und Fähigkeiten. Diese qualifizieren sie für Führungspositionen in Unternehmen, wie beispielsweise die Leitung der Finanzabteilung oder vergleichbare Positionen.
CFO-Recruiting
Die Besetzung einer CFO-Position ist eine hochsensible strategische Entscheidung, die weitreichende Konsequenzen für den Unternehmenserfolg hat. CFOs sind keine gewöhnlichen Angestellten, sondern strategische Partner der Geschäftsführung. Um sicherzustellen, dass der neue Chief Financial Officer nicht nur über die erforderlichen Fachkenntnisse verfügt, sondern auch kulturell zum Unternehmen passt, greifen viele Unternehmen auf die Dienste von Headhuntern und Personalberatern zurück.
Vorteile einer Personalberatung
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Diese Spezialisten verfügen über ein engmaschiges Netzwerk und kennen den Markt für hochqualifizierte Finanzprofis in- und auswendig. Sie können gezielt Kandidaten identifizieren, die nicht nur die fachlichen Anforderungen erfüllen, sondern auch die spezifischen Herausforderungen des Unternehmens meistern können. Personalberater können zudem sehr gut ausloten, ob Talente, die bislang keine CFO-Rolle innehatten, das erforderliche Potenzial mitbringen.
Top-Entwicklungsfelder für CFO-Neulinge
Quelle Zahlen: Zehnder 2024
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Fazit
Die Rolle des Chief Financial Officers ist entscheidend für den Erfolg eines Unternehmens. Er ist nicht nur der Hüter der Finanzen, sondern auch ein strategischer Partner, der das Unternehmen in eine erfolgreiche Zukunft führt. Mit den richtigen Kompetenzen und einem klaren Verständnis seiner Funktionen kann ein CFO einen erheblichen Einfluss auf die gesamte Organisation ausüben.
Die Anforderungen an CFOs sind in den letzten Jahren deutlich gestiegen. Neben klassischen Finanzaufgaben müssen sie heute auch in Bereichen wie Nachhaltigkeit, Digitalisierung und M&A agieren. Um diese komplexen Herausforderungen zu meistern, sind neben fundierten Finanzkenntnissen auch Soft Skills wie Führungskompetenz und strategisches Denken gefragt. Die erfolgreiche Besetzung einer CFO-Position erfordert daher eine ganzheitliche Betrachtung der Anforderungen sowie eine sorgfältige Auswahl der Kandidaten.