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Mitarbeiterbindung ist Recruiting 2.0: Warum Sie unbedingt in Ihre Mitarbeiter investieren sollten

Heute wird im Rahmen des Diskurses um Fachkräftemangel viel darüber geschrieben, wie Sie mit modernen Recruiting-Maßnahmen schnell und effektiv neue Mitarbeiter gewinnen können. Eine Gruppe wird bei diesen Überlegungen oft vernachlässigt: das bereits vorhandene Personal in Ihrem Unternehmen. Dabei verlassen gerade Top-Player schnell Ihr Unternehmen, wenn ihnen ein attraktives Jobangebot vorliegt. Warum Sie Ihre Leistungsträger nicht aus den Augen verlieren sollten und wie Sie Ihre Mitarbeiterbindung stärken können, zeigen wir Ihnen folgend.

Warum Mitarbeiterbindung wichtig ist

Demografie und Fachkräftemangel stellen zunehmend eine enorme Herausforderung für Gesellschaft und Wirtschaft dar. Aktuell fokussieren viele HR-Abteilungen zur Bewältigung dieser Herausforderung zu stark auf die Gewinnung neuer Talente und das Onboarding. Und kümmern sich häufig zu wenig um ihre bestehende Belegschaft. Das kann angesichts der seit Jahren rekordverdächtigen Wechselwilligkeit ziemlich gefährlich werden.

Wechselbereitschaft ist extrem hoch

Die Statistiken zur Wechselbereitschaft machen recht deutlich, dass Sie Ihre vorhandenen Mitarbeiter pflegen sollten, wenn Sie diese nicht an Ihre Konkurrenz verlieren möchten. Und zwar kontinuierlich. Andernfalls erscheint Ihren Mitarbeitern das sprichwörtliche Gras auf der anderen Seite immer grüner. Gerade Leistungsträger sind gefragt und sehr schnell weg, wenn das richtige Jobangebot vorliegt. Aber was genau heißt das konkret für Ihr Unternehmen?

Mitarbeiterbindung ist mehr als Gehalt und Benefits

Viele Unternehmen überschätzen regelmäßig die Rolle von Faktoren wie Gehalt und Benefits wie flexible Arbeitszeitmodelle oder Work-Life-Balance für die Mitarbeiterbindung. Diese sind aber lediglich Hygienefaktoren. Sie sind die Must-haves bzw. Mindestanforderungen, die sie erfüllen müssen, um die Zufriedenheit Ihrer Mitarbeiter sicherzustellen. Das heißt: Sie verhindern zwar Unzufriedenheit, steigern aber nicht die Mitarbeiterzufriedenheit und schon gar nicht die Mitarbeiterbindung – auch wenn dies immer wieder gerne propagiert wird. Das zeigen auch die Gründe für die Wechselbereitschaft.

Wechsel- und Bleibefaktoren im Vergleich

Gehalt und Benefits sind vor allem Pull-Faktoren, die Sie beim Recruiting für Talente nutzen können, die in Unternehmen arbeiten, die diese nicht erfüllen, um sich als attraktiverer Arbeitgeber zu positionieren. Und eben Mindestanforderungen für alle anderen. Das gilt natürlich auch umgekehrt. Wenn Sie Ihre Versprechen nicht wirklich erfüllen, sind auch Ihre neuen Mitarbeiter schnell wieder weg.

Mitarbeiter gehen, wenn die Employer Experience schlecht ist

Denn letztendlich ist der Effekt von Pull-Faktoren kurzzeitig. Wenn die Arbeit bei Ihnen keinen Spaß macht, haben Sie mit einem Benefit wie einer 4-Tage-Woche vielleicht schnell Mitarbeiter angezogen. Am Ende ist es aber egal, ob Ihre Mitarbeiter an fünf oder vier Tagen in der Woche am Arbeitsplatz frustriert sind. Sie verlassen Ihr Unternehmen. Für die Mitarbeiterbindung sind Benefits also nicht entscheidend.

Benefits sind Mindestanforderungen, die im War for Talents ausgehandelt werden

Worauf es wirklich ankommt ist, dass die im Bewerbungsprozess positiv erlebte Candidate Experience anschlussfähig ist und in eine gute Employee Experience überführt wird. Hierzu gehören unter anderem die Unternehmenskultur, Wachstums- und Entwicklungsmöglichkeiten und eine transparente Kommunikation.

Unternehmenskultur

Eine gute Employer Experience baut auf einer positiven und integrativen Unternehmenskultur auf, die Zugehörigkeit und Identifikation fördert. Wenn Mitarbeiter offen ihre Standpunkte äußern und Fehler eingestehen können, Ideen einbringen und bei Bedarf auch Unterstützung einfordern dürfen, unterstützt dies Transparenz, einen offenen Austausch, Kreativität, Vertrauen und hat positive Auswirkungen auf den Unternehmenserfolg. Genau solch ein Umfeld fördert Mitarbeiterbindung – vor allem, weil viele Unternehmen diesbezüglich noch ihre Hausaufgaben machen müssen.

Wachstum

Neben der Unternehmenskultur hat eine lebensphasenorientierte Personalentwicklung eine entscheidende Hebelwirkung auf die Mitarbeiterbindung. Durch Entwicklungsperspektiven und Laufbahnmodelle signalisieren Sie als Unternehmen Ihre Bereitschaft, in die Karriere Ihrer Mitarbeiter zu investieren. Das wird als Wertschätzung interpretiert.

Wachstums und Weiterentwicklung für alle Mitarbeitergenerationen wichtig

Quelle Zahlen: Harbinger
Grafik: WK Personalberatung

Gezielte individuelle Aus- und Weiterbildungsprogramme fördern nicht nur fachliche Kompetenzen und Soft Skills, sondern lassen Ihre Mitarbeiter spüren, dass sie teilhaben und mitgestalten können. Das fördert Eigenverantwortung und Identifikation mit Ihrem Unternehmen.

Mitarbeiterführung

Bei der Mitarbeiterbindung spielen übergeordnet natürlich auch die Führungskräfte eine entscheidende Rolle, indem sie ein vertrauensvolles Arbeitsumfeld schaffen, als Vorbilder agieren und die Unternehmenswerte aktiv leben. Es ist von Bedeutung, Mitarbeiter in Entscheidungsprozesse einzubeziehen, regelmäßig Feedback zu erhalten und darauf zu reagieren.

Ihre Führungskräfte sind ein wichtiger Hebel für Ihre Mitarbeiterbindung

Wenn Ihre Mitarbeiter eine positive Beziehung zu ihren Vorgesetzten haben und sich respektiert und unterstützt fühlen, entwickeln sie über Ihre Führungskräfte eine Bindung zu Ihrem Unternehmen. Dadurch wird Ihr Unternehmen nicht nur als Arbeitgeber, sondern auch als Begleiter in den verschiedenen Lebensphasen wahrgenommen.

Kommunikation

Effektive Unternehmenskommunikation ist entscheidend für die Mitarbeiterbindung. Transparenz spielt dabei eine zentrale Rolle, da sie sicherstellt, dass alle Mitarbeiter die Vision, Mission und strategischen Schritte des Unternehmens verstehen. Wenn Mitarbeiter den Grund für die Unternehmensentscheidungen kennen, können sie gemeinsam an den Zielen arbeiten, was zu Zufriedenheit und Motivation führt.

Offene Kommunikation bindet Mitarbeiter

Transparenz fördert zudem Vertrauen und ermöglicht es den Mitarbeitern, innerhalb der Unternehmensrichtlinien eigenverantwortlich zu handeln, Neues auszuprobieren und ihre Innovationskraft zu entfalten.

Das Geheimnis der Mitarbeiterbindung: Mit datengestützten Maßnahmen zum Erfolg

So weit, so gut. Wo aber bei so vielen zu beackernden Feldern anfangen? Die Antwort ist eigentlich ziemlich einfach: Bei den größten Pain Points Ihrer Mitarbeiter. Die Instrumente zur Identifizierung dieser Schmerzpunkte haben Sie wahrscheinlich bereits in Ihrem Unternehmen etabliert (wenn nicht, sollten Sie dies tun): Mitarbeiterbefragungen und Exit-Befragungen.

Mit Mitarbeiterbefragungen die wichtigsten Pain Points identifizieren

Befragen Sie Mitarbeiter, die Ihr Unternehmen verlassen, nach den ausschlaggebenden Gründen für ihren Arbeitgeberwechsel. Fragen Sie bei Ihrem Mitarbeiterteam ganz konkret nach, welche Situationen sie wirklich stören und nerven. Diese rufen negative Emotionen hervor und lassen Ihre Mitarbeiter über einen Wechsel nachdenken. Je nach Pain Point jeden Monat, jede Woche oder jeden Tag.

Unbearbeitete Pain Points machen Wechsel wahrscheinlich

Die meisten Unternehmen scheitern daran, die tatsächlichen Schmerzpunkte ihrer Mitarbeiter datengestützt herauszuarbeiten. Denn nicht selten sind es ganz banale Dinge, an die Ihre HR-Abteilung wahrscheinlich nicht denkt – wie beispielsweise die Dienstplangestaltung. Wenn Sie aber diese Situationen genau identifizieren, können Sie nicht nur recht einfach passende Strategien und Gegenmaßnahmen ableiten, sondern auch genau determinieren, wer für die Verbesserung verantwortlich ist. Und wenn es Ihnen gar gelingt, diese Pain Points in Erlebnisse umzuwandeln, die positive Emotionen hervorrufen, haben Sie gewonnen. Denn positive Emotionen sind der Leim der Mitarbeiterbindung.

Fazit

In Anbetracht von Fachkräftemangel und hoher Wechselwilligkeit genügt es nicht mehr, talentierte Arbeits- und Fachkräfte nur zu gewinnen. Entscheidend ist, die gewonnenen Mitarbeiter langfristig zu binden. Die meisten Unternehmen konzentrieren sich auf Recruiting und Onboarding und versuchen, sich durch immer kreativere Benefits gegenseitig bei wechselwilligen Arbeitnehmern auszustechen. Zu kurz kommt dabei das, was nach dem Recruiting und dem Onboarding kommt.

Wenn Sie aber die wichtigsten Pain Points Ihrer Mitarbeiter bearbeiten, legen Sie den Grundstein für eine positive Employee Experience. So fördern Sie nicht nur Ihre Mitarbeiterbindung, sondern schützen auch Ihr Unternehmen davor, selbst Opfer von Abwerbungsversuchen seitens Ihrer Konkurrenz zu werden.

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