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In diesen Fällen lohnt sich der Einsatz einer Personalberatung für kommunale Versorger

Zwei Fachkräfte in Schutzkleidung inspizieren Industrieanlage der Energieversorgung.

Kommunale Versorger stehen unter massivem Handlungsdruck: Wärmewende, Digitalisierung und Ausbau der Erneuerbaren. Das erfordert auch neue Kompetenzen. Der Fachkräftemangel nimmt aber gerade in technischen und strategischen Bereichen zu. Zusätzlich konkurriert die Versorgungwirtschaft mit Industrie und privater Energiewirtschaft, die bereits heute deutlich höhere Gehälter zahlen können, vor allem bei Führungspositionen, Geschäftsführern und Vorständen. Folgend zeigen wir, in welchen Fällen Ihnen eine Personalberatung bei der Besetzung helfen und Ihr Recruiting beschleunigen kann.

Inhalt

  1. 1. Sie suchen Kandidaten in Engpassberufen
  2. 2. Sie suchen Kandidaten für neue Funktionen
  3. 3. Interne Recruiting-Kapazitäten reichen nicht aus
  4. Beispiel: Besetzung eines IT-SiBe durch eine spezialisierte Personalberatung
  5. Fazit
  6. FAQs>/li>

1. Sie suchen Kandidaten in Engpassberufen

Stadtwerke haben zunehmend Schwierigkeiten, Spezialisten mit technischen und strategischen Kompetenzen zu finden. Mehr als 85 Prozent der Unternehmen kämpfen laut der aktuellen Stadtwerkestudie 2024 von BDEW und EY mit einem „grassierenden Fachkräftemangel“. Besonders schwierig ist die Besetzung von Positionen für Fachkräfte mit Expertenwissen in Transformationsthemen wie Wärmewende, Sektorenkopplung oder Wasserstoffentwicklung.

Online-Stellenanzeigen zu Energieinfrastruktur: Transformationsexpertise wird immer mehr nachgefragt

Quelle Zahlen: IW Köln
Grafik: WK Personalberatung

So suchen kommunale Versorger zunehmend Fachkräfte wie beispielsweise:
  • Ingenieure für Wärmenetze mit Kenntnissen in Sektorenkopplung (Strom-Wärme-Verkehr)
  • Projektleiter für Quartierswärmekonzepte mit Verständnis der BEG-Förderrichtlinien und KfW-Anforderungen
  • Ladeinfrastruktur-Experten mit Netztechnik-Hintergrund und EnWG-Kenntnis

Und das zusätzlich zu den technischen Fachkräften in Bereichen wie Elektrotechnik und Bautechnik, deren Nachfrage trotz konjunktureller Abschwächung laut IW Köln mit jeweils über 10.000 Stellenausschreibungen jährlich konstant hoch bleibt. Zugleich hat sich gerade im Bereich „Aufsicht, Unternehmensorganisation, Strategie“ die Nachfrage in den letzten Jahren von etwa 4.000 auf über 12.000 mehr als verdreifacht.

Top-10-Berufe im Bereich Energieinfrastruktur (nach Anzahl der Stellenanzeigen)

Quelle: IW Köln

Geeignete Kandidaten für diese Stellen lassen sich schwer finden. Das Recruiting wird immer langwieriger, aufwändiger und teurer. Eine Personalberatung mit einem gut aufgestellten Netzwerk und direktem Draht in diese Segmente kann schneller passende Kandidaten finden und gezielter ansprechen. Über klassische Ausschreibungen sind diese Personen kaum erreichbar.

2. Sie suchen Kandidaten für neue Funktionen

Kommunale Versorger müssen seit kurzem aufgrund von Transformationsdruck, regulatorischen Anforderungen und technologischen Veränderungen Positionen schaffen, die relativ neu sind. Beispiele sind unter anderem:

ESG-Bereich:

Die EU-Taxonomieverordnung (seit 2020) und insbesondere die CSRD-Richtlinie (seit 2023 in Kraft, mit Berichtspflichten ab 2025) haben in Stadtwerken zur Schaffung neuer Rollen geführt. Positionen wie „Nachhaltigkeitsmanager“, „CSR-Beauftragter“ oder „Referent Nachhaltigkeitsberichterstattung“ sind zwar nicht völlig neu, gewinnen aber auch in Stadtwerken an Relevanz.

Die Positionen erfordern spezifische Fachkenntnisse in CO₂-Bilanzierung, (z. B. nach GHG Protocol oder DNK/ESRS), Nachhaltigkeitscontrolling oder Doppik-konformen ESG-Berichterstattung in kommunalen Unternehmen.

Smart City-Segment:
Auch Positionen wie „Projektmanager Digitale Infrastruktur“, „Smart City Manager“ oder „Leiter Geschäftsfeld Digitale Services“ sind in Stadtwerken relativ neu oder werden gerade gemeinsam mit kommunalen Verwaltungen bzw. der Städteentwicklung entwickelt. Je nach Stadtgröße und Digitalisierungsstrategie entstehen unterschiedliche Rollenprofile.
In kleineren Stadtwerken betreuen Projektleiter einzelne digitale Vorhaben – etwa die Einführung eines LoRaWAN-Netzes oder die Erprobung intelligenter Straßenbeleuchtung – oft in enger Abstimmung mit der Kommune. Größere Versorger bauen eigene Bereiche für Smart City auf, entwickeln datenbasierte Geschäftsmodelle (z. B. für Mobilität, Energie oder Infrastruktur) und etablieren dafür neue Rollen wie „Smart City Manager“ oder „Leiter Digitale Stadtlösungen“.

Stadtwerke im Wandel: Neue Rollen in der digitalen Stadtentwicklung

Die Besetzung dieser Positionen ist anspruchsvoll: Gesucht werden Kandidaten, die technisches Verständnis, kommunales Kontextwissen und Steuerungserfahrung verbinden. Solche Profile sind selten, zumal die Anforderungen je nach Kommune stark variieren und häufig erst im Suchprozess konkretisiert werden. Denn der Wandel ist nicht flächendeckend. Große und innovative Stadtwerke (wie Köln, Darmstadt, Lemgo, Osnabrück) sind Vorreiter. Kleinere Versorger bewegen sich langsamer oder selektiver in diese Richtung.

Hier kann eine Personalberatung vor allem dort unterstützen, wo standardisierte Ausschreibungen nicht weiterführen: durch die Entwicklung praxisbezogener Rollenprofile, den gezielten Zugriff auf angrenzende Branchen und die Direktansprache von Fach- und Führungskräften mit passender Schnittstellenkompetenz.

Digitalisierungsbereich:
Positionen wie „Leitung Digitalisierung“, „Referent Digitalstrategie“ oder in größeren Organisationseinheiten auch „Chief Digital Officer“ (CDO) gibt es in Stadtwerken erst seit wenigen Jahren. Sie sind oft Stabsstellen oder in kleinen Projektteams verankert.

Bei der Besetzung dieser Positionen lässt sich immer wieder folgendes Problem feststellen: Die Mischung aus IT-Know-how, Verständnis für operative Abläufe und Erfahrung in der kommunalen Versorgungswirtschaft ist eher selten. Viele Fachkräfte kommen aus der klassischen IT oder aber aus der Verwaltung.

Für interne Recruiting-Teams ist das oft eine Herausforderung, da Vergleichsprofile fehlen. In solchen Fällen kann eine spezialisierte Personalberatung unterstützen durch:
  • die Entwicklung eines präzisen Anforderungsprofils,
  • die gezielte Ansprache von Kandidaten in angrenzenden Branchen (z.B. Verkehr, Wohnungswirtschaft, kommunale IT-Dienstleister) und
  • den Zugang zu Kandidaten, die für interne Recruiting-Teams nicht sichtbar sind, weil sie bisher andere Bezeichnungen tragen oder in atypischen Kontexten arbeiten.
Insbesondere bei neuen Querschnittsrollen reicht eine klassische Ausschreibung selten aus. Kandidaten verstehen die Rollen nicht auf Anhieb und sehen sich entsprechend auch nicht in diesen. Daher ist es entscheidend, passende Profile systematisch zu identifizieren und aktiv anzusprechen. Auch über etablierte Kanäle hinaus.

3. Ihre internen Recruiting-Kapazitäten reichen nicht aus

Die Personalabteilungen von kleineren und mittleren Stadtwerken bestehen zumeist nur aus zwei bis fünf Mitarbeitern. Und sie sind zumeist bereits mit administrativen Aufgaben ausgelastet. Wenn zusätzlich zu Standartstellen Experten oder Spezialisten gesucht werden, kommt es schnell zu Engpässen.
Besonders schwierige Besetzungen sind beispielsweise Stellen mit konkreten Compliance-Anforderungen wie IT-Sicherheitsbeauftragte (IT-SiBe). Diese müssen laut IT-Sicherheitsgesetz (IT-SiG 2.0) und KRITIS-Verordnung nachweislich Erfahrung mit dem BSI-Grundschutz mitbringen. Außerdem braucht man für kommunale Informationssicherheitsmanagementsysteme (ISMS) eine gute Zusammenarbeit mit den städtischen IT-Abteilungen.

Ohne Active Sourcing dauert die Besetzung solcher Spezialistenstellen oft vier bis sechs Monate. Das verzögert wichtige Compliance-Projekte, etwa bevorstehende BSI-Zertifizierungsaudits oder die Einhaltung des IT-Sicherheitsgesetzes.

Eine Personalberatung mit gutem Netzwerk im KRITIS-Bereich kann den Prozess auf sechs bis acht Wochen verkürzen und sorgt für eine bessere Vorauswahl der Kandidaten.
Anhand dieses Beispiels soll auch folgend kurz beschrieben werden, wie der Recruiting-Prozess aussieht, wenn eine Personalberatung die Besetzung übernimmt.

Beispiel: Besetzung eines IT-SiBe durch eine spezialisierte Personalberatung

Schritt 1: Aufgabenprofil klären

Bevor mit der Suche begonnen wird, muss klar sein, welche Aufgaben mit der Position tatsächlich verknüpft sind. Bei IT-Sicherheitsbeauftragten in Stadtwerken ist das keineswegs selbstverständlich. Zwar geben IT-SiG 2.0, ISO 27001 und BSI-Grundschutz konkrete Anforderungen vor, wie diese aber in die bestehende Aufbauorganisation, die kommunalen Schnittstellen und den Betriebsalltag integriert werden, kann sich bei Versorgern deutlich unterscheiden.
Deshalb beginnt der Besetzungsprozess mit einer strukturierten Anforderungsanalyse. Dazu gehört:
  • Welche Aufgaben übernimmt die Rolle eigenständig, wo sind Abstimmungen mit der Stadt-IT oder externen Dienstleistern nötig?
  • Welche Berichtslinie ist vorgesehen. Direkt zur Geschäftsführung, zur IT-Leitung oder zur Stabsstelle?
  • Welche operativen Entscheidungsspielräume bestehen im Alltag, z. B. bei Vorfallbearbeitung oder der Umsetzung von ISMS-Maßnahmen?
Für eine Personalberatung bedeutet das: Es geht nicht nur um fachliche Kriterien, sondern um ein realistisches Rollenbild, das zur Organisationsstruktur und zum digitalen Reifegrad des Stadtwerks passt.

Ihre Vorteile durch eine Personalberatung

Schritt 2: Suchstrategie entwickeln

Auf dieser Grundlage wird die Suchstrategie festgelegt. Dazu zählt die Definition geeigneter Zielfirmen (z. B. Stadtwerke mit bestehendem ISMS, kommunale IT-Dienstleister, spezialisierte KRITIS-Beratungen), die Eingrenzung auf Regionen oder Mobilitätsbereitschaft. Aber auch die Ansprachelogik, d. h. welche Argumente im Gespräch mit potenziellen Kandidaten tragfähig sind, wird entwickelt.

Schritt 3: Identifikation und Direktansprache geeigneter Kandidaten

Die Suche erfolgt über Direktansprache (Active Sourcing), gezielte Recherchen in Fachnetzwerken und – falls sinnvoll – Anzeigen. Fokus liegt auf Kandidaten mit nachweislicher Erfahrung im BSI-Umfeld, möglichst mit Zertifizierungen (z. B. ISO 27001 Lead Implementer, IT-Grundschutz-Praktiker) und Kenntnissen im öffentlichen Sektor.

Schritt 4: Vorqualifizierung und Präsentation der passenden Kandidaten

Bei der Vorauswahl werden die identifizierten Kandidaten anhand der fachlichen Kriterien geprüft: Projekterfahrung im ISMS, Kenntnisse in der Anwendung des BSI-Grundschutz-Kompendiums, Umsetzungsstärke in kommunalen Strukturen. Auch Vergütungsvorstellungen und Passung zur TVöD-/TV-V-Struktur werden frühzeitig abgeklärt.
Ihnen werden also ausschließlich vorab geprüfte Kandidaten präsentiert. Die Unterlagen enthalten neben dem Lebenslauf und der Projektliste auch eine strukturierte Einschätzung zur Eignung, einschließlich möglicher Entwicklungsfelder oder Einschränkungen.

Schritt 5: Prozessbegleitung bis zur Besetzung

Die Beratung begleitet den gesamten weiteren Auswahlprozess, einschließlich Abstimmung von Terminen, Moderation von Gesprächen und gegebenenfalls Nachverhandlungen. Bei Bedarf wird ein Onboarding- oder Nachbesetzungsprozess angedockt.

Fazit

Eine Personalberatung ersetzt nicht das interne Recruiting, sondern schließt methodische und personelle Lücken – vor allem bei Positionen mit hohem Anforderungsprofil, unscharfer Verankerung oder engem Zeitfenster. Gerade bei neuen Funktionen oder bei sicherheitskritischen Rollen ist externe Expertise oft der Unterschied zwischen langer Vakanz und funktionierender Besetzung.

FAQs

Wann ist eine Personalberatung für kommunale Versorger sinnvoll?

Bei schwer besetzbaren Fach- und Führungspositionen, neuen Rollen ohne etabliertem Anforderungsprofil oder wenn Zeitdruck besteht und interne Ressourcen nicht ausreichen.

Arbeiten Personalberatung und Personalabteilung gegeneinander?

Nein. Die Beratung unterstützt intern, entlastet bei Engpässen und bringt außenperspektivisches Know-how in die Profilbildung und Kandidatenansprache ein. Sie sollten sie vielmehr als verlängerten Arm Ihrer HR-Abteilung betrachten.

Ist eine Personalberatung nur bei außtariflichen Stellen sinnvoll?

Nein. Auch TVöD-gebundene Positionen können schwer zu besetzen sein, z. B. im Bereich IT-Sicherheit, Digitalisierung oder Technik. Entscheidend ist nicht die Vergütung, sondern die Marktsituation.

Wie lange dauert ein Beratungsprozess bis zur Besetzung?

Je nach Profil zwischen sechs und 12 Wochen. Bei sehr speziellen Rollen oder internen Abstimmungsprozessen auch länger. Ziel ist immer: so schnell wie möglich, so sauber wie nötig.

Was kostet eine Personalberatung?

Üblicherweise wird ein Honorar auf Basis des Zielgehalts vereinbart. Für kommunale Träger sind auch gestaffelte oder projektbezogene Modelle möglich. Entscheidend ist der konkrete Aufwand, nicht die Organisationsform.

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