Inhalt
- MedTech, Medizinprodukte: Alles eine Schublade, oder was?
- Personalberatung in der Medizintechnik: Warum die meisten Berater scheitern
- Was bei auf Medizintechnik spezialisierten Boutiquen anders läuft
- Was HR-Verantwortliche wissen sollten
- Fazit
- FAQs
MedTech, Medizinprodukte: Alles eine Schublade, oder was?
In der Medizintechnik hat Recruiting vor allem ein Matchingproblem. Nicht nur ein Fachkräfteproblem. Wer einen Entwickler für 7-Tesla-MRT-Systeme sucht, kriegt von Personalberatern nicht selten Profile mit „Bildgebungserfahrung“ vorgeschlagen. Klingt passend. Dann das erste Gespräch: Die Person hat fünf Jahre an Ultraschallgeräten gearbeitet. Solider Entwickler, gute Referenzen, aber komplett anderer technischer Unterbau. Andere Physik, andere Messtechnik, andere Hardware-Logik. Einarbeitung? Mindestens mehrere Monate.
Medizintechnik ist nicht Medizinprodukte
Viele Recruiter und Personalberater betrachten „MedTech-Erfahrung“ zu generisch. Dabei ist die Branche in viele Subdisziplinen zersplittert: elektromedizinische Geräte, Implantate, Diagnostiksysteme, Software as a Medical Device, usw. Das führt dazu, dass Bewerber zwar formal „passen“, aber technologisch oder regulatorisch am falschen Stack sitzen.
Bei Medizintechnik im engeren Sinne geht es beispielsweise eigentlich um technische Systeme für Diagnostik und Therapie. Um MRT, CT, Strahlentherapie, Intensivmonitoring. Das sind kapitalintensive Großgeräte mit langen Entwicklungszyklen, komplexen Zulassungen und Teams, die jahrelang an einer Produktgeneration arbeiten.
Personalberatung in der Medizintechnik: Warum die meisten Berater scheitern

Was bei auf Medizintechnik spezialisierten Boutiquen anders läuft
Es gibt aber auch Personalberatungen, die verstehen, worum es bei jeder Besetzung genau geht. Das sind zumeist kleinere Player. Boutiquen, die Ex-Ingenieure oder Brancheninsider im Team haben. Sie wissen: Erlangen ist nicht gleich Forchheim. Siemens Healthineers ist nicht gleich Karlsruher Institut für Technologie. Und DICOM-Architektur ist kein Standard, den man nebenbei lernt.

Diese Berater arbeiten nicht über Jobportale. Sie kennen die Standorte und die großen Namen. Sie verstehen, dass ein Systemingenieur für 3-Tesla-MRT nicht auf LinkedIn nach Jobs sucht, sondern in der Regel nur über persönliche Empfehlung wechselt. Manche von ihnen haben Kontakte in einzelne Teams, manche sprechen gezielt an, weil sie die Firmen und Projekte kennen.
Was HR-Verantwortliche wissen sollten
1. Fragen Sie genau nach, was „MedTech-Erfahrung" bedeutet.
2. Erwarten Sie keine Wunder.
3. Sprechen Sie über Kosten, bevor Sie unterschreiben.
4. Unterschätzen Sie Ihr internes Netzwerk nicht.
5. Dennoch das Transferpotenzial unbedingt berücksichtigen
Fazit
FAQs
Wie finde ich eine wirklich spezialisierte Personalberatung in der Medizintechnik?
Vergessen Sie „Life-Sciences-Beratung“. Fragen Sie konkret nach: Hat die Person schon MRT-Teams besetzt? CT-Systeme? Strahlentherapie? Kennt sie IEC 60601, FDA-Klasse-III? Wenn ein Berater nur mit „MedTech“ arbeitet und keine konkreten Beispiele hat, kennt er die Medizinprodukte-Welt. Nicht die Systemtechnik. Zwei Minuten Nachfragen zeigen das.