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Wie erfolgreiches Recruiting im Bankensektor sicher gelingt

Die Rekrutierung von Top-Talenten ist in einem dynamischen Umfeld wie dem Bankensektor für den Erfolg eines jeden Kreditinstituts von entscheidender Bedeutung. Allerdings kann diese einfach klingende Aufgabe selbst für erfahrene Recruiter schnell zur Belastungsprobe werden. Der Fachkräftemangel hat auch den Bankensektor fest im Griff. Für fast die Hälfte (48 %) der Bankvorstände beeinflusst die bestehende Personallücke sehr stark die Unternehmenspolitik. Vor zwei Jahren waren es nur 14 %. Was ist passiert? Und welche Auswirkungen hat das auf das Recruiting im Bankensektor?

Frankfurter Banken brauchen besonders viele Finanzexperten

In Frankfurt suchen immer mehr Banken händeringend nach Fachkräften. Der bereits heute spürbare Fachkräftemangel wird sich in den nächsten Jahren weiter beschleunigen und die Entwicklung der Frankfurter Bankbeschäftigung sowie Rekrutierung von Finanz-Fachkräften bestimmen. Dabei hebt sich der Finanzplatz Frankfurt durch einen Mix aus verschiedenen Determinanten von der gesamtdeutschen Bankenbranche ab. Denn während auch heute noch deutschlandweit eher ein Filialabbau zu beobachten ist, findet zugleich eine Fokussierung auf Frankfurter Konzernzentralen statt. Mit entsprechenden Auswirkungen auf die Bankbeschäftigung.

Bankbeschäftigung zunehmend auf Frankfurt konzentriert

Quelle Zahlen: Helaba
Grafik: WK Personalberatung

Der deutschlandweite Abbau von Personalkapazitäten wird voraussichtlich noch etwas andauern – wenngleich stark verlangsamt. Parallel wird sich allerdings die innerdeutsche Konzentration auf den Finanzstandort Frankfurt fortsetzen. Entsprechend prognostiziert die Helaba, dass die Bankbeschäftigung in Frankfurt bis Ende 2024 um 1,3 Prozent von 68.800 auf 69.700 Mitarbeiter leicht ansteigen wird.

Gebremster Aufwind bei Frankfurter Bankbeschäftigung

Quelle Zahlen: Helaba
Grafik: WK Personalberatung

Aktuell kommen auf die Main-Metropole 11 Prozent der deutschen Bankbeschäftigung. Und das ohne die über 5.000 EZB-Bankangestellten, die als Mitarbeiter eines EU-Organs in der Statistik unberücksichtigt bleiben. Die EZB ist allerdings eine bedeutende Arbeitgeberin in Frankfurt und zieht zusätzlich andere Finanzplatzakteure, insbesondere ausländische Banken, an.

Der demografische Wandel trifft Frankfurter Finanzbranche hart: Recruiting im Bankensektor wird schwieriger

Diese für Frankfurt spezifischen Entwicklungen führen zu einer regen Nachfrage nach Top-Talenten und erschweren die Stellenbesetzung. Der steigende Fachkräftemangel wird voraussichtlich das Wachstum der Bankbeschäftigung in Frankfurt bremsen, der demografische Wandel letztendlich stark limitierend wirken.

Hohe Altersstruktur wird das Recruiting im Bankensektor vor große Herausforderungen stellen

So geht die Helaba perspektivisch von einem sich verschärfenden Fachkräftemangel im Finanz- und Bankbereich aus, wenn die geburtenstarke Babyboomer-Generation in den nächsten Jahren in den Ruhestand geht. Das ist für Banken ein besonders großes Problem.

Viele Führungskräfte der Kreditinstitute gehen bald in Rente

Denn in der Finanzbranche insgesamt wird dieser Trend durch den vergleichsweise hohen Altersdurchschnitt von rund 47 Jahren zusätzlich verstärkt. Auf der Vorstandsebene sieht es diesbezüglich noch noch schlimmer aus. Laut einer Untersuchung des Beratungsunternehmen zeb Consulting werden Banken und Versicherungen bis 2030 allein durch den Austritt der Babyboomer 30 Prozent der Mitarbeiter fehlen. Bereits 2022 blieben 65.000 Stellen unbesetzt.

Leere Bürostühle drohen vor allem auf der Führungsebene

Hinzu kommt die steigende Mitarbeiterfluktuation bei Banken und Versicherungen. Während früher die im Bankensektor traditionell niedrigen Fluktuationsraten von Führungskräften und HR-Experten als Hindernis für notwendige Transformationsprozesse gewertet wurden, tragen diese heute zu einer Verschärfung des Fachkräftemangels bei.

Recruiting im Bankensektor: Welche Finanzexperten werden gesucht?

Die Personalrekrutierung, aber auch Bindung und Förderung qualifizierter Mitarbeiter wird für den Erfolg von Banken immer bedeutender. Hierbei stellt insbesondere die schrumpfende Arbeitskräftebasis infolge des demografischen Wandels bei gleichzeitiger Verschiebung der Nachfrage vom traditionellen Bankangestellten hin zu hochqualifizierten Spezialisten eine Herausforderung dar.

Recruiter der Bankenbranche suchen nach hochspezialisierten Experten

Banken suchen vor allem nach Experten und Spezialisten mit besonderen Kenntnissen – sei es im Finance-Bereich, in den HR-Abteilungen oder auch in der IT. So ist ein zunehmender Bedarf an Nachhaltigkeits-, Digitalisierungs- und Regulierungsexperten beobachtbar. Auch in den Bereichen KI, Data Analytics, Coding oder Blockchain sind künftig versiertere Kompetenzträger gefragt. Hier übersteigt der Bedarf auch in absehbarer Zeit das Angebot an Bankbeschäftigten mit diesen Qualifikationen.

Und nun? Auswirkungen auf das Recruiting im Bankensektor

Hochqualifizierte Kandidaten können sich abhängig von ihrer fachlichen Spezialisierung bereits heute ihre Wunscharbeitgeber auswählen. Die Personalrekrutierung wird damit zunehmend zum strategischen Handlungsfeld, in dem traditionelle Ansprache- und Kanalmuster zunehmend an Wirksamkeit verlieren.

Nur multimodaler Maßnahmenmix kann Personalbestand erhöhen

Quelle: zeb

Um dem Fachkräftemangel zu begegnen, muss das Recruiting im Bankensektor neu gedacht werden. Hierzu gehört ein Mix aus Maßnahmen, die einerseits die Effizienz steigern und so den Personalbedarf senken, sowie den Personalbestand erhöhenden Maßnahmen zur Mitarbeiterbindung, -entwicklung und -gewinnung.

Trend 1 im Recruiting im Bankensektor: Interne Recruiter mit neuen Kompetenzen gefragt

Viele Unternehmen haben immer noch nicht erkannt, dass ihre Recruiter heute ausgewiesene Experten mit fundiertem Fachwissen in Personalmarketing, Talentakquise, Employer Branding, Active Sourcing usw. sein müssen. Hier darf angesichts der sich zuspitzenden Fachkräftelücke auf keinen Fall gespart werden. Wenn Sie die richtigen Mitarbeiter finden und gewinnen möchten, sind Sie auf kompetentes Fachpersonal angewiesen.

Recruiting im Bankensektor muss professioneller werden

Das betrifft auch das Recruiting im Bankensektor. Auch die Kreditinstitute werden in Zukunft in die Entwicklung dieser Kompetenzen bei ihren Recruitern investieren. Einfach, weil sie es müssen. Alternativ bleibt natürlich noch die Kooperation mit einer Personalberatung.

Trend 2 im Recruiting im Bankensektor: Zielgruppenspezifisches Employer Branding

Fast alle Unternehmen in der Branche stehen heute vor der Aufgabe, ihre Position als Arbeitgebermarke neu zu definieren und ihre Personalmarketingstrategien gezielt auf die gewünschten Zielgruppen auszurichten. Das Recruiting im Bankensektor wird in Zukunft daher sehr viel stärker auf einem zielgruppenspezifischen Employer Branding mit Fokus auf jungen High Potentials setzen müssen. Das erfordert speziell angepasste Recruiting- und Personalentwicklungsstrategien sowie die Gestaltung von Arbeitsverhältnissen und Benefit-Systemen.

Neues Zielgruppentargeting zieht junge High Potentials an

Insbesondere eine Öffnung gegenüber neuen Zielgruppen kann hier die Recruiting-Chancen enorm vergrößern. So können sich Banken beispielweise fragen, ob eine Servicekraft tatsächlich eine kaufmännische Ausbildung durchlaufen haben muss oder nicht auch andere Zielgruppen mit hoher Serviceorientierung infrage kommen können (Stichwort: Quereinstieg). Auch Mathematiker und Physiker sind Quereinsteiger, um die sich die Branche bemühen kann. Allerdings bemüht sich noch nicht einmal ein Viertel der Banken um diese Zielgruppen.

Trend 3 im Recruiting im Bankensektor: Kultur und Führung als Hebel der Mitarbeiterretention

Stimmt die Bindung zum Unternehmen nicht, kündigen Mitarbeiter, sobald ihnen etwas nicht gefällt (bspw. das Gehalt). Hohe Fluktuation kann sich kein Unternehmen heute leisten, weshalb Personalgewinnung immer gemeinsam mit Mitarbeiterbindung gedacht werden muss. Bindung entsteht durch eine gute Führungskultur, Wertschätzung, Teamorientierung, bedarfsgerechte Personalentwicklung und eine attraktive Unternehmenskultur.

Unternehmenskultur hat auch beim Recruiting im Bankensektor immer größere Bedeutung

Daher werden beim Recruiting im Bankensektor nicht-monetäre Anreize zur Förderung attraktiver Arbeitsplätze eine immer entscheidendere Rolle einnehmen. Denn Studien zufolge wirkt ein marktfähiges Gehalt lediglich als Hygienefaktor. Banken müssen hier nachhaltig investieren, wenn sie ausufernde Personal- und Recruitingkosten vermeiden möchten.

Ohne neue Ansätze steigen die Recruitingkosten

Mehr als zwei Fünftel der Mitarbeitenden fühlen sich hinsichtlich ihrer Aufgaben unterfordert. Bei den unter 34-Jährigen sogar fast die Hälfte (47 Prozent). Hier besteht Luft nach oben: Nicht nur hinsichtlich des Matching zwischen Anforderungen und eingebrachten Kompetenzen, sondern auch in Bezug auf Entwicklungsmöglichkeiten für bestehendes Personal.

Fazit

Das Recruiting im Bankensektor wird sich bereits in den nächsten Jahren verändern müssen, um den Auswirkungen von Fachkräftemangel und demografischen Wandel etwas entgegensetzen zu können. Insbesondere eine Diversifizierung der Altersstruktur – insbesondere nach oben – sowie innovative Ansätzen und Ideen sind hierzu erforderlich.

Bereits heute nehmen nicht-monetäre Anreize zur Förderung attraktiver Arbeitsplätze eine entscheidende Rolle ein. Durch die Ausweitung der Kandidatenzielgruppen und eine attraktive Arbeitgebermarke können junge sowie quereinsteigende High Potentials angezogen werden

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