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IT-Headhunter finden Fachkräfte, wo Stellenanzeigen scheitern

Ein professioneller Mann mit Smartphone in einer modernen IT-Umgebung, im Hintergrund Bildschirme und eine weitere Person.
Stellenanzeigen laufen ins Leere. Bewerber mit den passenden IT-Skills sind rar. Und intern fehlt oft die Zeit, um effektiv auf dem passiven Kandidatenmarkt zu suchen. Genau hier setzt ein spezialisierter IT-Headhunter an: Er spricht gezielt Kandidaten an, die selbst nicht auf Jobsuche sind, aber offen für einen Wechsel. Für Unternehmen, die dauerhaft schwer besetzbare IT-Rollen vorhalten müssen, ist das oft der einzig realistische Weg. Wir zeigen, warum und bei welchen IT-Stellen es anders besonders schwer wird.

Inhalt

  1. IT-Fachkräftemangel: Die Lücke wird größer
  2. Was typische Recruiting-Tipps bringen und wo sie an Grenzen stoßen
  3. Warum ein spezialisierter IT-Headhunter sinnvoll ist
  4. RPO: Recruitingprozesse ganz auslagern
  5. Fazit
  6. FAQs

IT-Fachkräftemangel: Die Lücke wird größer

Laut dem Branchenverband der deutschen Informations- und Telekommunikationsbranche (Bitkom) war die Zahl der unbesetzten Stellen für IT-Fachkräfte mit 149.000 Vakanzen 2023 auf einem Höchststand. Auch 2025 werden kräftig IT-Experten gesucht, die die digitale Transformation in den Unternehmen weiter vorantreiben. Das spiegelt sich auch in den langen Vakanzzeiten wider. Die Besetzung offener IT-Stellen dauert aktuell im Schnitt 7,7 Monate.

Die Zahl der offenen IT-Stellen wächst trotz konjunkturell bedingter Dellen kontinuierlich

Quelle Zahlen: Bitkom
Grafik: WK Personalberatung

Ohne Gegenmaßnahmen droht in den nächsten Jahren ein massiver Engpass. Bitkom prognostiziert bis 2040 fast eine Vervierfachung der aktuellen Lücke und geht von über 660.000 IT-Stellen aus, die nicht besetzt werden können.

Die IT-Fachkräftelücke wächst

Quelle Zahlen: Bitkom
Grafik: WK Personalberatung

Dabei werden vor allem die folgenden 12 IT-Fachkräfte auf dem IKT-Markt 2025 besonders stark nachgefragt:
  • 1. IT-Security-Fachkräfte: Sehr stark nachgefragt, vor allem wegen wachsender Cyberrisiken, gesetzlicher Anforderungen (BSIG, NIS2) und KRITIS-Regulierung. Rollen wie Penetration Tester, Security Analysten oder ISB (Informationssicherheitsbeauftragte) sind regelmäßig unter den Top 5 der am schwersten zu besetzenden IT-Positionen.
  • 2. Softwareentwickler/-architekten: Unverändert die größte Berufsgruppe im IT-Bereich. Starke Nachfrage nach klassischen Sprachen (Java, C++, C#, PHP), aber auch modernen Frameworks (nodeJS, React, Kotlin, TypeScript). Auch iOS-/Android-Entwicklung bleibt relevant, insbesondere für E-Commerce, Mobility und FinTech.
  • 3. IT-Architekten: Ebenfalls stark gesucht, besonders im Kontext von Cloud-Migration, DevOps und skalierbaren Enterprise-Plattformen. Oft mit Führungs- oder Schnittstellenfunktion.
  • 4. Systemadministratoren/IT-Anwendungsbetreuer: Auch wenn häufig als „Bestandsrollen“ wahrgenommen, sind sie unverzichtbar, insbesondere in KRITIS-Unternehmen, im Mittelstand und bei Behörden. Hier ist eine hohe Nachfrage bei SAP-Betreuung, Microsoft-Systemlandschaften, Serverbetrieb und Active Directory zu beobachten.
  • 5.Data Scientists/Big Data Experts: Diese sind wichtiger Teil datengetriebener Geschäftsmodelle. Kenntnisse in Python, R, SQL, Spark, Snowflake sowie Erfahrung mit BI-Tools und Data Pipelines (z. B. Airflow) sind besonders gefragt.
  • 6. KI-Entwickler/AI Engineers: Noch nicht in der Breite am Markt verfügbar, aber stark wachsend, vor allem in Kombination mit ML-Ops, Prompt Engineering, Modelltraining (z. B. für LLMs) und praktischen Anwendungsfällen in Produktion, Medizin, CRM oder Finance.
  • 7. Cloud-Experten (z. B. AWS, Azure, GCP): Sehr gefragt in Unternehmen, die IT-Infrastrukturen modernisieren oder skalieren. Besonders relevant für Migration, Plattformbetrieb, Containerisierung (Docker, Kubernetes) und hybride Architekturen. Know-how in Sicherheitskonzepten und Kostenoptimierung ist zunehmend entscheidend.
  • 8. DevOps Engineers: Gesucht für die Automatisierung von Build-, Test- und Deployment-Prozessen. Typische Tools sind Jenkins, GitLab, Terraform und Ansible. DevOps verbindet Infrastrukturwissen mit Entwicklung und fördert stabile, schnelle Releases, insbesondere in agilen Teams.
  • 9. IT-Projektleiter/Product Owner: Wichtige Schnittstellenrollen, vor allem in größeren Transformationsprojekten. Sie koordinieren Teams, Anforderungen und Zeitpläne, oft in agilen Frameworks wie Scrum oder SAFe. Technisches Grundverständnis ist erforderlich, tiefergreifendes Coding-Wissen nicht.
  • 10. IT-Consultants/Lösungsarchitekten: Stark nachgefragt in mittelständischen Unternehmen und Konzernen, die externe Expertise für Digitalisierungsvorhaben suchen. Typische Themen sind ERP, Prozessdigitalisierung, Cloudstrategie oder IT-Security. Beratungskompetenz und Kundenverständnis zählen hier mehr als reine Fachspezialisierung.
  • 11. ML-Ops Engineers/KI-Produktionsrollen: Im Zuge der zunehmenden Operationalisierung von KI werden Rollen gesucht, die Machine-Learning-Modelle effizient in produktive Systeme überführen. Kenntnisse in Modellversionierung, Monitoring und CI/CD für KI sind gefragt, oft in Kombination mit Data Engineering.
  • 12. IT-Support-Spezialisten (2nd/3rd Level): Unverzichtbar für den laufenden Betrieb, insbesondere in Branchen mit komplexen Systemen oder KRITIS-Relevanz. Gefragt sind systematische Problemanalyse, Kenntnis betrieblicher Abläufe und oft auch Remote- oder Außendienstkompetenz.

Unberücksichtigt bleiben darf natürlich auch nicht, dass der IT-Fachkräftemangel regional stark variiert: Während ländliche Regionen weniger stark betroffen sind, führt die Konzentration von IT-Unternehmen in Ballungsräumen und IT-Hochburgen wie Berlin, Hamburg, München und Frankfurt am Main zu einem starken Wettbewerb um IT-Talente.

In diesen Metropolen und Ballungszentren gelingt es Unternehmen oft, nur 0,8 Prozent ihrer offenen IT-Stellen mit externen Kandidaten zu besetzen, bundesweit bewegt sich diese Quote aber auch nur bei 2,9 Prozent. Viele setzen auf Umschulungen bzw. Reskilling. Wobei viele hier relativ ist: In Ballungsräumen haben über 62 Prozent der Unternehmen in den letzten zwölf Monaten keine Mitarbeiter intern umgeschult.

Daneben sind laut einer Analyse des Instituts für Deutsche Wirtschaft (IW Köln) besonders stark IT-Berufe mit akademischem Hintergrund vom Fachkräftemangel betroffen.

Anstieg der IT-Nachfrage in 2023 nach Qualifikationsniveau

Quelle Zahlen: IW Köln
Grafik: WK Personalberatung

Seit 2023 ist die Fachkräftelücke aufgrund der wirtschaftlichen Abkühlung insgesamt rückläufig, auch in IT-Berufen. Dennoch bleiben vor allem IT-Experten auf Hochschulniveau weiterhin sehr schwer zu besetzen, auch wenn die Lücke sich im Vergleich zum Rekordniveau 2023 verringert hat. Wie also können Unternehmen gegensteuern?

Was typische Recruiting-Tipps bringen und wo sie an Grenzen stoßen

Klassische Empfehlungen gibt es viele:
  • Stellenanzeigen gezielter formulieren
  • Social Media stärker einbinden
  • Active Sourcing via LinkedIn & XING
  • Zusammenarbeit mit Hochschulen und Bootcamps
  • Weiterbildungsangebote und Quereinstieg forcieren
Das alles ist sinnvoll, nur reicht es oft nicht. Besonders nicht in angespannten Märkten wie dem IT-Fachkräftemarkt. Das zeigt sich eben in den oben erwähnten langen Vakanzzeiten und extrem geringen Besetzungsquoten, vor allem in IT-Hochburgen.

Empfohlene Maßnahmen in den Unternehmen extrem ineffektiv

Quelle Zahlen: Talentspring und Indivhr
Grafik: WK Personalberatung

Hinzu kommt: Die meisten Unternehmen nutzen Recruiting-Kanäle wie Social Media oder Active Sourcing nicht effektiv genug. So setzen beispielsweise nahezu alle Top-1000 Unternehmen im IT-Bereich auf Active Sourcing, wenn eine Stelle schwer zu besetzen ist, aber nur etwa 40 Prozent der Unternehmen bewerten das Kosten-Nutzen-Verhältnis positiv. Dabei sind 30 bis 50 Prozent der IT-Fachkräfte wechselwillig, tauchen aber nicht auf dem Markt auf. Diese können also nur über eine Direktansprache erreicht werden. Die sehr verhaltenen Zahlen deuten entsprechend vor allem auf eine schlechte Umsetzung (standardisierte 0815-Kontakttexte, ungeeignete Ansprache) seitens der Unternehmen hin.

Warum ein spezialisierter IT-Headhunter sinnvoll ist

Gute Entwickler, erfahrene Security-Profis oder Cloud-Architekten bewerben sich also selten und können nicht über Stellenanzeigen erreicht werden. Wer aber in diesem Markt über Social Media-Kanäle und Direktansprache sucht, muss wissen, wie Kandidaten ticken, welche Argumente ziehen und welche eben nicht.

Darauf, also auf die Ansprache in diesem passiven Markt ist ein IT-Headhunter spezialisiert. Er kennt die Wechselgründe, die Stolperfallen in der Kommunikation und die Unterschiede zwischen „interessiert“ und „wirklich wechselbereit“. Nicht selten geht es dabei weniger um Geld, sondern um das richtige Setup: moderne Tools, Remote-Anteile, sinnvolle Projekte, technischer Spielraum, kollegiale Teams. Dinge eben, die für IT-Fachkräfte heute für Arbeitgeberqualität stehen.

Gerade im Mittelstand ist das oft ein Knackpunkt. Denn auch wenn das Gesamtpaket oft stimmt, wird es selten gut erzählt. Ein spezialisierter Headhunter kann hier vermitteln, weil er die Sprache der Zielgruppe spricht und einschätzen kann, wie sich die eigene EVP im Marktvergleich behauptet. Ist der Standort strukturschwach? Dann sind Jobinhalte und Tech-Stack wichtiger als Kickertisch und Kantine. Liegt das Unternehmen im Ballungsraum? Dann zählt, was es besser macht als der Wettbewerber nebenan.

Eine IT-Headhunterin interviewt einen Kandidaten in einem Büro.
Ein IT-Headhunter versteht die Wechselmotivation Ihrer Kandidaten

Auch regional lassen sich Sourcing und Ansprache gezielt steuern. Für ländliche IT-Standorte können bewusst Kandidaten gesucht werden, die das Landleben schätzen und bereit sind, für attraktive Jobinhalte und einen guten Tech-Stack auch abseits der Ballungszentren zu arbeiten. Auch solche, für die Remote-Arbeit eine Option ist, um geografische Nachteile auszugleichen, sind hier eine mögliche Zielgruppe für IT-Headhunter. In Ballungsräumen hingegen entscheidet oft die Reaktionsgeschwindigkeit: Wer hier nicht innerhalb weniger Tage Feedback gibt, verliert die Kandidaten an Konzerne mit schnellem Recruitingprozess oder an Start-ups mit kürzeren Wegen.

Kurz: Gutes IT-Headhunting unterscheidet nicht nur nach Profilen, sondern auch nach Region, Zielgruppe und Wechselmotiven. Es übersetzt die Anforderungen des Unternehmens in ein glaubwürdiges Angebot und filtert die Kandidaten, für die genau dieses Angebot wirklich passt.

RPO: Recruitingprozesse ganz auslagern

Für Unternehmen mit regelmäßigem Bedarf oder mehreren IT-Vakanzen bietet sich ein weiterer Weg an: Recruitment Process Outsourcing (RPO). Dabei wird nicht nur eine einzelne Stelle besetzt; das gesamte Recruiting oder ein definierter Teilprozess (z. B. Sourcing, Vorauswahl oder Interviewkoordination) wird extern abgebildet.

Der Vorteil: weniger interne Ressourcenbindung, bessere Skalierbarkeit und vor allem: konsistente Qualität. Ein eingespielter RPO-Partner (in der Regel auch ein IT-Headhunter) kennt Ihre Unternehmenskultur, Ihre Prozesse und Zielprofile. Statt jedes Mal neu zu starten, baut sich Wissen auf und das wirkt sich direkt auf die Time-to-Hire aus.

Fazit

Viele IT-Vakanzen bleiben über Monate unbesetzt, obwohl auf den ersten Blick alles getan wurde: Anzeige geschaltet, Karriereseite aktualisiert, Kandidaten auf LinkedIn kontaktiert. Doch am Ende passiert wenig. Die Ursache liegt selten am „Zuwenig“, sondern am „Nicht-Treffen“, also der Wirksamkeit. Die Zielgruppe wird einfach nicht erreicht oder nicht überzeugt.
Entscheidend ist, wer die Kandidaten anspricht, wie gut das Angebot vorbereitet ist und ob jemand da ist, der auch zwischen den Zeilen erkennt, wer wirklich passt. Genau dort beginnt die Arbeit spezialisierter IT-Headhunter oder RPO-Partner. Sie kennen den Markt, wissen, wo sich passende Profile bewegen und übernehmen das Vorfiltern, bevor der erste Kontakt überhaupt stattfindet. Das spart Zeit. Und vor allem sehr viel Frust.

FAQs

Was macht ein IT-Headhunter genau?

Ein IT-Headhunter sucht aktiv nach Fachkräften, die nicht selbst auf Jobsuche sind. Er spricht gezielt passende Kandidaten an, prüft Motivation und Passung und begleitet den Prozess bis zur Einstellung. Anders als bei Stellenanzeigen wird hier vor allem der passive Arbeitsmarkt adressiert.

Wann lohnt sich die Zusammenarbeit mit einem IT-Headhunter?

Sobald Stellen länger unbesetzt bleiben, Ausschreibungen kaum Rücklauf bringen oder intern die Zeit und Ressourcen fehlen, um selbst aktiv zu suchen. Besonders bei Engpassrollen oder mehreren offenen IT-Positionen bringt ein spezialisierter IT-Headhunter klare Vorteile. Je komplexer das Profil, desto mehr zahlt sich die Zusammenarbeit aus.

Wie finde ich den passenden IT-Headhunter für mein Unternehmen?

Wichtig ist die Spezialisierung: Am besten kennt der Headhunter sich mit der jeweiligen Region, Zielgruppe und Technologie aus. Fragen Sie nach Erfolgsbeispielen, nach Vorgehensweise und Kommunikationsstil. Ein guter IT-Headhunter versteht Ihre Anforderungen, aber auch die Perspektive Ihrer potenziellen Kandidaten.

Was kostet ein IT-Headhunter?

Die Vergütung variiert je nach Modell. Typischerweise arbeiten viele IT-Headhunter auf Provisionsbasis (z. B. 25 bis 30 Prozent des Jahresgehalts), manche bieten auch Pauschalen oder Retained-Modelle an. Entscheidend ist: Entscheidend ist nicht nur der Preis, sondern was eine unbesetzte Stelle intern an Zeit, Aufwand und Projektverzögerung verursacht.

Welche Rollen besetzt ein IT-Headhunter besonders häufig?

Typisch sind Softwareentwickler, IT-Security-Experten, Cloud-Architekten oder DevOps-Profile. Auch Projektleiter, IT-Architekten oder KI-Spezialisten gehören dazu. Entscheidend ist, wie schwer das Profil besetzbar ist. Und da kann ein IT-Headhunter oft schneller liefern als interne Recruiting-Wege.

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