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Regulierungsmanager in der Energiewirtschaft – Jobprofil & Recruiting

Das Bild zeigt eine elektrische Umspannanlage mit Hochspannungsleitungen vor Sonnenuntergang.

Alle Bereiche der Energieversorgung – sei es Strom, Gas oder Wärme – werden maßgeblich durch die regulatorischen Anforderungen des Energiewirtschaftsgesetzes, der Anreizregulierungsverordnung und der Netzentgeltverordnungen geprägt. Regulierungsmanager überwachen und analysieren diese gesetzlichen Rahmenbedingungen und untersuchen, inwieweit diese einen Versorger oder Netzbetreiber beeinflussen können. Wie das im Detail aussieht, schauen wir uns folgend an.

Inhalt

  1. Welche Aufgabe hat ein Regulierungsmanager in der Energiewirtschaft?
  2. Herausforderungen im Energiesektor
  3. Wie wird man Regulierungsmanager?
  4. Gehälter im Regulierungsmanagement
  5. Wie werden Regulierungsmanager rekrutiert?
  6. Fazit
  7. FAQs

Welche Aufgabe hat ein Regulierungsmanager in der Energiewirtschaft?

Energieversorger und Netzbetreiber müssen sicherstellen, dass sie alle gesetzlichen Anforderungen erfüllen, um rechtliche Konsequenzen zu vermeiden und ihre Marktposition zu sichern. Genau dafür ist das Regulierungsmanagement verantwortlich, indem es eine Reihe spezifischer Aufgaben übernimmt.

Überwachung und Bewertung der rechtlichen Rahmenbedingungen

Regulierungsmanager beobachten und analysieren Veränderungen bei den für die Energiewirtschaft relevanten Gesetzen und Vorgaben der jeweils zuständigen Regulierungsbehörde. In größeren Unternehmen ist dies in der Regel die Bundesnetzagentur, während kleinere Unternehmen häufig von einer Regulierungsbehörde auf Landesebene betreut werden.

Für das Regulierungsmanagement relevante Gesetze und Verordnungen

Die wichtigste Aufgabe besteht darin, genau zu bewerten, wie diese Veränderungen die Geschäftsprozesse und -strategien beeinflussen können. Darauf basierend werden schließlich Handlungsempfehlungen abgeleitet.

Berichts- und Mitteilungspflichten

Ein weiterer zentraler Aufgabenbereich besteht darin, Daten für die Regulierungsbehörden zu bündeln und für Berichte und Dokumentationen aufzubereiten. Zudem müssen alle relevanten Informationen zu Unternehmensstrategien, Marktbedingungen sowie regulatorischen Anforderungen fristgerecht und transparent für Stakeholder veröffentlicht werden.

Sachgerechte Abbildung der Kosten- und Erlöslage

Gemeinsam mit dem Rechnungswesen werden die Unternehmensfinanzen erfasst. Dabei wird seitens des Regulierungsmanagements besonders darauf geachtet, dass die Kostenzuordnung regelgerecht und nachvollziehbar dokumentiert wird.

Hauptbereiche des Regulierungsmanagements

Kalkulation von Netzentgelten

Da das Regulierungsmanagement den gesamten Prozess der Kostenprüfung und Bestimmung der Erlösobergrenze koordiniert und verantwortet, legt dieses auch die Netzentgelte fest.

Weiterentwicklung der Kostenträgerrechnung

Anhand der Kostenträgerrechnung können Versorger die Wirtschaftlichkeit ihrer Angebote bewerten, Preisstrategien entwickeln und die Rentabilität einzelner Produkte oder Dienstleistungen ermitteln.

Kostenträgerrechnung in der Energiewirtschaft
Kostenträgerrechnung in der Energiewirtschaft
Im Regulierungsmanagement wird dieses strategische Instrument kontinuierlich weiterentwickelt und an sich ändernde Vorschriften angepasst. Auch moderne Methoden und Technologien werden zur Optimierung der Kostenträgerrechnung implementiert.

Mitarbeit bei Prognosen & Quartals- und Jahresabschlüssen

Die Expertise von Regulierungsmanagern ist sowohl bei der Einschätzung zukünftiger Entwicklungen am Energiemarkt als auch bei der Erstellung von Prognosen und Abschlüssen von großer Bedeutung. Ihr Wissen über potenzielle gesetzliche Veränderungen fließt in die Prognosen ein, während sie bei den Abschlüssen sicherstellen, dass alle Vorgaben eingehalten werden.

Herausforderungen im Energiesektor

Politische und wirtschaftliche Faktoren wie die Energiewende sorgen für wachsende Anforderungen an Versorger und Netzbetreiber. Zu den größten Hürden gehören:

  • 1. Zunehmend komplexe Regulatorik: Neue Gesetze und Verordnungen lassen die Compliance-Anforderungen immer umfangreicher und komplexer werden. Um auf dem aktuellen Stand zu bleiben, müssen sich die Mitarbeiter kontinuierlich weiterbilden – auch, um die verschiedenen Regelwerke in ihrer Gesamtwirkung zu verstehen und für das Unternehmen praktikabel umzusetzen.
  • 2. Energiewende und Dekarbonisierung: Der schrittweise Rückbau fossiler Energiegewinnung und gleichzeitige Aufbau einer Wasserstoffwirtschaft werden signifikante Auswirkungen auf die Geschäftsmodelle der Energieversorger haben. Hier müssen die Unternehmen zukünftige Veränderungen im Regelwerk hinsichtlich ihrer Folgen analysieren, um neue Geschäftsfelder frühzeitig identifizieren und potenzielle Risiken rechtzeitig adressieren zu können.
  • 4. Digitalisierung: Der zunehmende Digitalisierungsgrad fordert auch immer stärker das Regulierungsmanagement hinsichtlich Datenschutz, IT-Sicherheit und der Integration neuer Geschäftsmodelle.
Regulierungsmanagerin analysiert Energiepreise auf Computerbildschirm in modernem Büro.
Der Energiemarkt ist volatil
  • 5. Volatile Energiemärkte: Schwankende Energiepreise und unsichere Marktentwicklungen erschweren die langfristige Festlegung der Netzentgelte. Hier müssen flexible Lösungen und Strategien zur Risikominderung implementiert werden, um die Auswirkungen von Preisschwankungen auf Verbraucher und Unternehmen zu minimieren.
  • 6. Fachkräftemangel: Das Regulierungsmanagement erfordert gut ausgebildete Fachkräfte mit spezifischem Know-how. Diese sind jedoch zunehmend schwerer zu finden und zu halten.
  • 7. Internationale Verflechtung: Die zunehmende europäische Integration der Energiemärkte führt zu zunehmenden Compliance-Anforderungen und Abstimmungsbedarfen.

Wie wird man Regulierungsmanager?

In der Regel ist ein abgeschlossenes Studium in Wirtschafts-, Ingenieurs- oder Rechtswissenschaften für den Einstieg eine gute Basis. Berufsbegleitend kann sich im Rahmen eines Aufbaustudiengangs im Regulierungsmanagement oder durch Weiterbildungen das erforderliche Know-how angeeignet werden.

Typischer Karriereweg

Daneben werden folgende Skills verlangt: ein hohes Maß an analytischem Denkvermögen, Zahlenaffinität und Kommunikationsstärke. Auch Verhandlungsgeschick, Durchsetzungsvermögen und Kommunikationsfähigkeit sind gewünschte Eigenschaften, da sich ein Versorger oder Netzbetreiber regelmäßig mit der zuständigen Regulierungsbehörde abstimmen muss.

Gehälter im Regulierungsmanagement

Berufseinsteiger starten typischerweise bei 45.000 bis 55.000 Euro Jahresgehalt. Mit zwei bis drei Jahren Erfahrung klettert das Gehalt auf 75.000 bis 78.000 Euro. Erfahrene Mitarbeiter können mit 80.000 bis 95.000 Euro rechnen.

Durchschnittliche Gehälter

Quelle Zahlen: Stepstone
Grafik: WK Personalberatung

In leitenden Positionen – als Leiter Regulierungsmanagement bzw. Head of Regulatory Affairs – sind Gehälter von 120.000 bis 150.000 Euro keine Seltenheit. Neben Verantwortungen und Berufserfahrungen beeinflussen auch Unternehmensgröße und Region das Gehalt. So verdient beispielsweise ein Regulierungsmanager in Hessen am meisten, in Mecklenburg-Vorpommern am wenigsten.

Wie werden Regulierungsmanager rekrutiert?

Die Rekrutierung gestaltet sich oft herausfordernd, da ganz spezifisches Fachwissen und in den meisten Fällen bereits eine gewisse Berufserfahrung vorausgesetzt werden. Unternehmen suchen häufig intern nach passenden Mitarbeitern, die sie aufbauen können.

Recruiting von Regulierungsmanagern

Ist dies nicht möglich, wird extern nach neuen Fach- und Führungskräften gesucht. Angesichts des aktuell herrschenden Fachkräftemangels greifen die Unternehmen auch gern auf Headhunter und Personalberatungen zurück – insbesondere, wenn es schnell gehen soll.

Fazit

Als Regulierungsmanager kann man in verschiedenen Bereichen der Energiebranche bei Strom- und Gasversorgern, Stadtwerken oder Netzbetreibern arbeiten. Vorausgesetzt werden fundierte Kenntnisse in Recht, Wirtschaft und Technik. Auch die Fähigkeit, komplexe Zusammenhänge zu analysieren und strategische Entscheidungen zu treffen, ist ein Must-have. Wer eine Karriere in diesem Bereich anstrebt, kann sich auf exzellente Zukunftsperspektiven freuen. Immerhin werden die regulatorischen Anforderungen in der Energiewirtschaft zukünftig weiter zunehmen.

FAQs

Welche Qualifikationen benötigt ein Regulierungsmanager in der Energiewirtschaft?

Ein abgeschlossenes Studium in Wirtschaft, Ingenieurswesen oder Jura sowie fundierte Kenntnisse zu den regulatorischen Rahmenbedingungen sind Grundvoraussetzung für eine Position im Regulierungsmanagement eines Energieversorgers oder Netzbetreibers.

Wie viel verdient ein Regulierungsmanager?

Das Gehalt variiert je nach Erfahrung und Unternehmensgröße. Einstiegsgehälter liegen oft bei 50.000 Euro jährlich, steigen aber mit zunehmender Erfahrung und Verantwortung. In Führungspositionen kann es schnell sechsstellig werden.

Was sind die wichtigsten Skills eines Regulierungsmanagers?

Wichtige Skills sind analytisches Denken, technisches Verständnis, Verhandlungsgeschick und die Fähigkeit, komplexe Informationen verständlich zu vermitteln.

Wie sieht der Karriereweg eines Regulierungsmanagers aus?

Viele beginnen in Einstiegspositionen im Bereich Regulierung oder Compliance und arbeiten sich dann über spezialisierte Rollen bis zu Führungspositionen hoch. Networking und kontinuierliche Weiterbildung sind entscheidend für den Aufstieg.

Welche Herausforderungen sind typisch im Regulierungsmanagement?

Zunehmend komplexe Vorschriften, enge Fristen und die Abstimmung mit verschiedenen Stakeholdern sind zentrale Herausforderungen.

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