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Bayerische Lebensmittelindustrie: Dem Fachkräftemangel mit Personalberatung begegnen

Bäckerin füllt Mehl in Teigknetmaschine. Handwerk in bayerischer Lebensmittelindustrie.

Die bayerische Lebensmittelindustrie gehört mit ihren Unternehmen der Nahrungs- und Genussmittelindustrie – vom kleinen Handwerksbetrieb bis zum internationalen Konzern – zu den bedeutendsten Wirtschaftszweigen des Freistaats. Laut IHK München kommen etwa 20 Prozent der Beschäftigten in der gesamtdeutschen Lebensmittelindustrie und mehr als 18 Prozent der Unternehmen aus Bayern. Mindestens 16 Prozent der deutschen Umsätze werden hier realisiert. Die Betriebe sind sowohl in ländlichen Regionen als auch in Ballungszentren gleichmäßig verteilt. Während aber in Ballungsgebieten generell gute Rahmenbedingen vorliegen, kämpfen Unternehmen außerhalb dieser mit zunehmenden Personalmangel.

Inhalt

  1. Der Fachkräftemangel in der bayerischen Lebensmittelindustrie
  2. Was bayerische Unternehmen jetzt tun können: Strategien gegen den Fachkräftemangel
  3. Darum lohnt sich Personalberatung für die bayerische Lebensmittelindustrie
  4. Fazit
  5. FAQs

Der Fachkräftemangel in der bayerischen Lebensmittelindustrie

Laut IW Köln können der deutschen Wirtschaft bis 2030 fünf Millionen, bis 2060 sogar 15 Millionen Arbeitskräfte fehlen. Stark betroffen ist die deutsche und damit auch die bayerische Lebensmittelindustrie.

Die Arbeitskräftelücke in Bayern wird in den nächsten Jahren größer

Im Jahr 2024 lag die landesweite Arbeitskräftelücke in der bayerischen Lebensmittelbranche bei 3.591 Stellen, was zwar unter dem Höchststand von 2022 (4.876) liegt, jedoch deutlich über dem Vorkrisenniveau (z. B. 3.234 im Jahr 2017). Der Engpass betrifft nahezu alle Regionen Bayerns. Besonders hohe Werte können allerdings in den Regionen München und Oberbayern (905), Coburg/Oberfranken (578) sowie Würzburg-Schweinfurt (473) beobachtet werden. Und damit in den bedeutenderen Standorten der Lebensmittelwirtschaft in Bayern.

Vor allem Fachkräfte treiben die Lücke

Fachkräfte machen mit rund 90 Prozent den Hauptanteil des Defizits aus. 2024 fehlten der bayerischen Lebensmittelindustrie 3.242 Fachkräfte. Die Nachfrage nach Spezialisten stieg ebenfalls deutlich an – von 16 im Jahr 2020 auf 329 im Jahr 2024. Besonders auffällig ist der Anstieg im Raum Regensburg, wo 2024 bereits 65 Spezialisten fehlten. Im Bereich der Experten (höchstes Anforderungsniveau) liegt die Lücke zwar auf niedrigerem Niveau, steigt jedoch ebenfalls kontinuierlich.

Auch Experten und Spezialisten fehlen der bayerischen Lebensmittelindustrie zunehmend

Der pandemiebedingte Rückgang der Engpässe im Jahr 2020 hat sich also nicht verstetigt. Betroffen sind längst dabei nicht nur klassische Handwerksberufe wie Metzger oder Bäcker, sondern zunehmend auch Lebensmitteltechniker, Produktentwickler oder Ökotrophologen. Der strukturelle Arbeitskräftemangel ist also zurück – mit wachsenden Anforderungen an Qualifikation und Spezialisierung. Die bayerische Lebensmittelindustrie steht entsprechend vor der Aufgabe, Personalstrategien langfristig auf diese Entwicklung auszurichten.

Was bayerische Unternehmen jetzt tun können: Strategien gegen den Fachkräftemangel

Regionale Rekrutierung gezielt stärken

Die Zahlen zeigen klare regionale Schwerpunkte der Arbeitskräftelücken – etwa in Oberbayern, Oberfranken oder der Oberpfalz. Unternehmen in diesen Regionen sollten gezielt Ausbildungskooperationen mit Berufsschulen, Fach- und Hochschulen aufbauen, um frühzeitig qualifizierte Bewerber für die bayerische Lebensmittelindustrie zu binden.

Unterschätzte Zielgruppen aktivieren

Besonders bei den Fachkräften ist der Bedarf in der bayerischen Lebensmittelindustrie groß. Zugleich bleiben Potenziale wie Quereinsteiger oder berufsrückkehrende Personen oft ungenutzt. Hier sollten die Betriebe Programme zur Nachqualifizierung oder Teilqualifizierung aufsetzen, vor allem im Bereich Lebensmitteltechnik, Logistik oder Produktion/QM.
Arbeiterinnen in der bayerischen Lebensmittelindustrie.
Potenziale nutzen, um dem Fachkräftemangel zu begegnen
Quereinsteiger können beispielsweise in „nicht reglementierten“ Berufen in der Verpackung, Bedienung von Anlagen oder einfacher Qualitätssicherung umgeschult werden. Auch im Bereich Reinigung, Verpackung, Laborassistenz oder Büroorganisation bestehen gute Einstiegsmöglichkeiten, vor allem in Teilzeit.

Weiterbildung systematisch verankern

Der Anstieg der Lücke bei Spezialisten und Experten zeigt, dass die Anforderungen steigen. Gefragt sind Kompetenzen in Automatisierung, Hygiene-Compliance, IT-gestützter Produktionssteuerung oder Lebensmittelsicherheit. Eine systematische betriebsinterne Weiterbildung kann nicht nur Engpässe lindern, sondern auch die Arbeitgeberattraktivität und damit Mitarbeiterbindung erhöhen.

Arbeitsbedingungen modernisieren

In vielen Betrieben der bayerischen Lebensmittelindustrie sind körperlich belastende Tätigkeiten Alltag – etwa in der Verpackung, der Fleischverarbeitung oder im Reinigungsbereich. Dort lassen sich mit überschaubarem Aufwand ergonomische Verbesserungen umsetzen: höhenverstellbare Arbeitsplätze, Hilfsmittel beim Heben, besserer Schallschutz. Schichtsysteme bleiben schwer ersetzbar, lassen sich aber durch transparente Planung, Wunschdienste oder kleine Entlastungen verbessern. Betriebliche Gesundheitsangebote rechnen sich, vor allem in Regionen mit knappen Arbeitskräftepotenzialen.

Zuwanderung gezielt nutzen

Zuwanderung ist kein kurzfristiger Lösungsweg, aber strategisch notwendig. Fachkräfte aus Drittstaaten kommen selten von selbst. Die Betriebe müssen aktiv werden. Programme wie das Fachkräfteverfahren über die ZAV oder IHK-Initiativen bieten Einstiegsmöglichkeiten. Wichtig sind Sprache, Einarbeitung und verlässliche Strukturen. Das funktioniert vor allem bei größeren Unternehmen oder in Regionen mit wenig lokalen Bewerbern gut.

Obwohl viele Maßnahmen sinnvoll sind, stoßen Betriebe in der bayerischen Lebensmittelindustrie schnell an ihre Grenzen. Die Besetzung offener Stellen dauert oft Monate. In Bayern vergehen laut Bundesagentur für Arbeit im Schnitt 160 Tage, bis eine Fachkraft für Lebens- und Genussmittelherstellung gefunden ist.

Noch komplexer wird es bei spezialisierten Rollen – etwa in der Produktentwicklung, Qualitätssicherung oder Instandhaltung. Auch technische Führungskräfte und Produktionsleiter sind schwer zu finden. Gerade in diesen Profilen kann die Zusammenarbeit mit einer spezialisierten Personalberatung entscheidend sein. Sie beschleunigt nicht nur den Besetzungsprozess, sondern stellt sicher, dass Qualifikation und Branchenerfahrung wirklich passen.

Darum lohnt sich Personalberatung für die bayerische Lebensmittelindustrie

Personalberater sind Spezialisten für das Recruiting von hochspezialisierten Experten und Führungskräften. Vor allem KMUs, die besonders stark mit großen Konzernen und anderen Industrien auf dem Arbeitsmarkt konkurrieren, können von der externen Unterstützung profitieren.

1. Sie besetzen Ihre Stellen schneller

Auf die bayerische Lebensmittelindustrie spezialisierte Personalberatungen haben genau in diesem Segment ein umfassendes Netzwerk an Experten und Führungskräften aufgebaut. Sie haben also einen schnelleren Zugang zu spezialisierten Kandidatenpools. Sie sind zudem Spezialisten im Active Sourcing. Das heißt, die sie können anhand detaillierter Anforderungsprofile maßgeschneiderte Such- und Ansprachestrategien für Kandidaten entwickeln, die nicht im eigenen Talentpool sind. Das ermöglicht es Ihnen, zeitnah und passgenau Kandidaten für Ihre vakante Stellen zu liefern.

2. Sie holen sich branchenspezifische Besetzungsexpertise ins Haus

Eine Personalberatung kennt zudem die Strukturen der bayerischen Lebensmittelindustrie: vom handwerklich geprägten Mittelstand bis zum automatisierten Produktionsbetrieb. Sie versteht, welche Qualifikationen in der Lebensmitteltechnik, Qualitätssicherung oder Produktentwicklung gebraucht werden. Worauf es bei der Suche nach technischen Führungskräften oder Werkleitern wirklich ankommt. Diese Nähe zur Branche ist entscheidend, um nicht nur Profile zu finden, sondern passgenau zu besetzen.

3. Sie haben Zugriff auf den passiven Kandidatenmarkt

Viele potenzielle Kandidaten – etwa in der Produktentwicklung, Qualitätssicherung oder Instandhaltung – sind nicht aktiv auf Jobsuche. Sie arbeiten in stabilen Strukturen und sind oftmals eigentlich seit Jahren zufrieden mit ihrem Job. Eine gute Personalberatung erreicht genau diese Fachkräfte: gezielt, vertraulich und mit einem realistischen Angebot, das Interesse an Weiterentwicklungsmöglichkeiten weckt. Das ist besonders wichtig bei Schlüsselrollen, die intern nicht nachbesetzt werden können.

4. Sie entlasten Ihr Team

Viele, vor allem mittelständische Betriebe verfügen nicht über spezialisierte HR-Strukturen. Recruiting läuft oft neben dem Tagesgeschäft. Die Zusammenarbeit mit einer Personalberatung entlastet gezielt: Auswahlprozesse, Direktansprache und Vorqualifizierung werden übernommen. So bleibt mehr Zeit für Produktion, Qualität und Kunden. Also das, worauf es im Betrieb wirklich ankommt.

Fazit

Die Zusammenarbeit mit einer Personalberatung wirkt auf den ersten Blick kostenintensiv. In der Praxis übersteigen jedoch die Folgekosten unbesetzter Schlüsselpositionen diese Ausgaben oft deutlich – etwa durch Produktionsengpässe, Qualitätsrisiken oder Überlastung im Team. Eine gezielte Besetzung reduziert diese Risiken spürbar. Personalberatungen liefern keine Übergangslösung, sondern helfen, zentrale Rollen dauerhaft und passgenau zu besetzen. Vor allem in Bereichen, in denen der Arbeitsmarkt längst leergefegt ist.

FAQs

Warum ist der Fachkräftemangel in der bayerischen Lebensmittelindustrie so groß?

Weil viele Betriebe auf dem Land sitzen, aber kaum Nachwuchs nachkommt. Vor allem Fachkräfte für Lebensmitteltechnik, Produktionsleitung und Qualitätssicherung fehlen flächendeckend – oft über Monate hinweg.

Welche Berufe sind in Bayerns Lebensmittelindustrie besonders schwer zu besetzen?

Gesucht werden vor allem Fachkräfte für Lebensmitteltechnik, Instandhaltungstechniker, Maschinenführer, aber auch Spezialisten für Produktentwicklung und Qualitätssicherung sowie technische Führungskräfte wie Werkleiter oder Produktionsleiter.

Wie hilft eine Personalberatung bei der Suche nach Fach- und Führungskräften in der bayerischen Lebensmittelindustrie?

Eine spezialisierte Personalberatung kennt die Besonderheiten der bayerischen Lebensmittelbranche – vom familiengeführten Betrieb auf dem Land bis zur industriellen Fertigung. Sie übernimmt die gezielte Direktansprache und filtert Kandidaten systematisch vor. So kommen nur Bewerber mit der passenden Qualifikation, Branchenerfahrung und Führungsstärke ins Gespräch. Das spart Zeit und verringert das Risiko von Fehlbesetzungen – besonders bei Schlüsselrollen wie Produktionsleitung, Qualitätsmanagement oder Produktentwicklung.

Lohnt sich Personalberatung auch für kleine oder mittelständische Betriebe?

Gerade in der bayerischen Lebensmittelindustrie fehlt es vielen mittelständischen Betrieben an Zeit und internen Ressourcen für systematisches Recruiting. Personalberatungen können diese Lücke schließen. Sie kennen den Markt, erreichen auch passive Kandidaten und sorgen dafür, dass vakante Schlüsselpositionen zuverlässig besetzt werden – selbst in engen Regionen oder Spezialbereichen.

Wie lange dauert eine Besetzung mit externer Unterstützung?

Je nach Profil zwischen sechs und zwölf Wochen. Wichtig ist: Der Prozess ist strukturiert, klar geführt und fokussiert auf Qualität – das beschleunigt die Besetzung deutlich im Vergleich zur internen Suche.

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