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High Potentials: Die 3 Schlüssel zur Identifikation echter Führungstalente

High Potentials auswählen und entwickeln: Holzfiguren in Pfeilform zeigen Aufwärtstrend.

Nur jedes fünfte Unternehmen hat ein starkes Führungsteam. Ein Grund: Viele Unternehmen erkennen ihre vielversprechendsten Talente für Führungspositionen – Ihre High Potentials – nicht einmal und wenn doch, fördern sie diese nicht ausreichend. Damit Sie es besser machen können, zeigen wir, wie Sie Ihre High Potentials identifizieren und am besten in diese investieren können.

Inhalt

  1. Was ist ein High Potential: Nicht das, was Sie glauben!
  2. High Performer vs. High Potentials: Warum der Unterschied wichtig ist
  3. Typische Fehler bei der Identifizierung und Entwicklung von High Potentials
  4. Burnout-Wahrscheinlichkeit sehr hoch
  5. Fazit
  6. FAQs

Was ist ein High Potential: Nicht das, was Sie wahrscheinlich glauben!

Um Mitarbeiter mit Führungspotenzial erkennen zu können, müssen Sie wissen, was ein High Potential ist. Einfach ausgedrückt: Eine Person, die mit hoher Wahrscheinlichkeit schneller als andere in eine Führungsrolle hineinwachsen kann. Grundsätzlich gibt es auf jeder Hierarchieebene High Potentials – von einfachen Mitarbeitern bis zu Führungskräften auf C-Level. Das Wichtige für Sie ist Folgendes: Sie können in die Entwicklung dieser Personen gezielt investieren, um Nachwuchsführungskräfte in Ihrer Pipeline zu haben.

Fast die Hälfte scheitert in neuen Führungsrollen

Das Problem? Viele Unternehmen scheitern bereits an der Identifizierung ihrer High Potentials – wie die obige Grafik zeigt. Aus unterschiedlichen Gründen, die wir auch noch besprechen werden. Damit Ihnen das nicht passiert, müssen Sie zunächst zwischen High Performern und High Potentials unterscheiden können. Das ist nicht so ganz so trivial, wie es auf den ersten Blick scheinen mag, sonst würden die Zahlen eine andere Sprache sprechen.

High Performer vs. High Potentials: Warum der Unterschied wichtig ist

Mit Leistung beschreiben Sie, wie sich ein Mitarbeiter in seiner aktuellen Rolle schlägt. Viele Führungskräfte verwechseln Leistung mit Potenzial, da sie davon ausgehen, dass ein Top Performer automatisch ein High Potential ist – d. h. über das Entwicklungspotential verfügt, sich auch in einer Führungsrolle gut zu schlagen. Dem ist aber nicht so: Statistiken zeigen nämlich, dass nur einer von sieben High Performern tatsächlich auch ein High Potential ist.

Über 85 % Ihrer Top Performer verfügen nicht über die entscheidenden Eigenschaften für eine Führungsrolle

Quelle Zahlen: Queens University
Grafik: WK Personalberatung

Nur weil ein Mitarbeiter auf seinem aktuellen Niveau überdurchschnittlich performt, heißt das noch lange nicht, dass er oder sie für eine Führungsrolle geeignet ist. Dennoch ist in der Praxis immer wieder zu beobachten, dass Unternehmen einfach in genau diese Mitarbeiter investieren, nur um dann festzustellen, dass sowohl der beförderte Mitarbeiter als auch dessen Team ziemlich unzufrieden sind.

Hier muss also die Frage nach der Bereitschaft gestellt werden. Vielen Führungskräften fällt es allerdings schwer, zu bestimmen, wann ein Mitarbeiter „bereit“ ist. Untersuchungen von CEB Talent Assessment haben gezeigt, dass drei Eigenschaften relativ robust vorhersagen können, ob ein High Performer auch das Zeug für eine Führungsrolle mitbringt – egal, ob Sie Maschinenbauer in Stuttgart oder Finanzdienstleister in Frankfurt sind.

Diese 3 Eigenschaften machen High Performer zu High Potentials

Quelle Zahlen: SHL
Grafik: WK Personalberatung

Wenn Sie also die Fähigkeiten, die Motivation und das Engagement Ihrer High Performer bewerten, erhöhen Sie Ihre Erfolgschancen, die richtigen Mitarbeiter für zukünftige Führungsrollen zu identifizieren. Und Sie erhalten einen strukturierten, skalierbaren und praktischen Rahmen für Ihr Auswahlverfahren.

Typische Fehler bei der Identifizierung und Entwicklung von High Potentials

In der Praxis zeigen sich immer wieder die gleichen Fehler, wenn es darum geht, High Potentials zu identifizieren und zu entwickeln.

Keine Schulung und keine klare Definition von Führungspotenzial

Viele Unternehmen verlassen sich bei der Ermittlung von High Potentials auf ihre Führungskräfte. Schließlich sehen diese ihre Mitarbeiter tagtäglich in Aktion. Die meisten Führungskräfte sind aber nicht darin geschult, wie sie nach passenden Mitarbeitern für Führungsrollen suchen, Vorurteile vermeiden und zwischen Leistung und Führungspotenzial unterscheiden sollen.
Und ihnen fehlt nicht selten eine vereinbarte, klare Definition. Entsprechend wenig verwunderlich ist es, dass überdurchschnittliche Leistung mit Potenzial gleichgesetzt wird. Zusätzliche Kriterien – wenn überhaupt – werden individuell definiert, was zu Inkonsistenzen und Ineffizienzen führt.
Identifikation von High Potentials: Hand zeigt auf Holzfigur, symbolisiert Führungskräfteentscheidung. Text warnt vor Bauchgefühl.
Überlassen Sie Ihren Auswahlprozess nicht dem „Bauchgefühl“ Ihrer Führungskräfte

Und es macht den Auswahlprozess ziemlich anfällig für (unbewusste) Vorurteile. Führungskräfte tendieren naturgemäß dazu, Kandidaten zu bevorzugen, die ihnen selbst ähneln (sogenannter Similiar-to-Me-Effekt) oder sie an andere geschätzte Kollegen erinnern. Etablieren Sie also objektive Kriterien wie die oben beschriebenen und implementieren Sie eine systematische Bewertungsmethodik, um Urteilsverzerrungen zu minimieren.

Das gleiche gilt für die Entwicklung. Auch hier gilt: Sollten Sie Ihre Führungskräfte nicht schulen, werden Auswahlqualität, Wirksamkeit und Engagement innerhalb Ihres Unternehmens extrem schwanken. Und nicht nur das – auch Ihre Mitarbeiterbindung kann darunter leiden. Bei High Potentials ist die Wahrscheinlichkeit, dass sie das Unternehmen innerhalb eines Jahres verlassen, 2,7-mal höher, wenn ihr Vorgesetzter ihnen nicht regelmäßig Möglichkeiten für Wachstum und Entwicklung anbietet.

Weiterbildungs- und Entwicklungsmaßnahmen sind nicht auf Führungskompetenzen ausgerichtet

Die Fortbildung und Weiterentwicklung einzelner Mitarbeiter konzentriert sich häufig darauf, sie in ihrer aktuellen Rolle zu fördern. Das ist zwar nicht unbedingt etwas Schlechtes, geht aber oft auf Kosten der Entwicklung von Führungsqualitäten, die gerade High Potentials benötigen, um in einer zukünftigen Führungsposition erfolgreich sein zu können.
Und damit ist mehr gemeint als bloße Weiterbildungen und Schulungen. High Potentials profitieren vor allem von direkter Führungserfahrung. Praxisnahe Trainings und Möglichkeiten, Führungsaufgaben in simulierten Rollen zu erproben, bieten Hands-on-Erfahrungen, die Ihre High Potentials optimal auf die Herausforderungen in einer neuen Führungsrolle vorbereiten. Integrieren Sie also früh Sonderaufgaben und konkrete Führungserlebnisse in Ihre Entwicklungspläne.

Keine etablierten Prozesse zur Bewertung

Viele Unternehmen führen einfach keine Bewertungen zum Führungspotenzial ihrer Mitarbeiter durch. Diese sind aber entscheidend. Denn etablierte Prozesse sorgen für Objektivität und dafür, dass Sie auch die High Potentials erkennen, die Sie sonst eher übersehen hätten. Und sie unterstützen Ihre Führungskräfte dabei, spezifische Stärken und Schwächen zu identifizieren und gezielter steuern zu können.

Überforderung bei großer Mitarbeiterzahl

Bei einer größeren Mitarbeiterzahl ist es noch schwieriger, genau die herauszupicken, die tatsächlich Führungspotenzial mitbringen. Um Ihre Führungskräfte zu unterstützen und den Auswahlprozess zu objektivieren, können Sie Software-Lösungen wie beispielsweise das Human Experience Management (HXM)-System von SAP (SuccessFactors) einführen. Diese sind oft skalierbar und können Ihr gesamtes Mitarbeiterteam durchleuchten, um Stärken und Schwächen zu erkennen und individuelle Entwicklungspfade zu gestalten.

Skalierbare Software-Lösungen bei großer Mitarbeiterzahl

Sie können derartige Lösungen natürlich auch bei einer geringeren Anzahl von Mitarbeitern einführen, um vereinheitlichte Prozesse einzuführen. Wichtig ist, dass Sie in den Auswahlprozess und die Entwicklung Ihrer High Potentials investieren. Es lohnt sich – allein schon, weil Sie so ein starkes Führungsteam aufbauen können, das Ihrem Geschäftserfolg zugutekommt.

Burnoutwahrscheinlichkeit sehr hoch

High Potentials sind in aller Regel High Performer, die Sie sicherlich gerne und häufig bitten, mehr zu übernehmen. Und höchstwahrscheinlich werden sie nicht „Nein“ sagen. Achten Sie also darauf, Ihre Mitarbeiter nicht zu überfordern. Das machen viele Unternehmen falsch. Je nach Studie sind mindestens 8 von 10 High Potentials Burnout-gefährdet, vor allem Frauen.

Und sie leiden zumeist im Stillen – aus Angst, sich eine Chance entgehen zu lassen. Damit Sie nicht erst merken, dass diese Mitarbeiter Probleme haben, wenn Sie ihre Kündigung auf dem Tisch haben, sollten Sie Frühwarnsystem implementieren und eine Arbeitsumgebung schaffen, in der Schwierigkeiten angesprochen werden können, ohne dass Ihre Mitarbeiter Sanktionen befürchten.

Fazit

Wie wir gesehen haben, scheitern viele Organisationen bereits an der korrekten Unterscheidung zwischen High Performern und High Potentials. Die beschriebenen typischen Fehler machen deutlich, warum nur jedes fünfte Unternehmen über ein starkes Führungsteam verfügt.
Der Schlüssel liegt in einem systematischen, objektiven Ansatz: Bewerten Sie Ihre Mitarbeiter anhand objektiver Kriterien wie Fähigkeit, Motivation und Engagement. Etablieren Sie standardisierte Prozesse zur Identifizierung und nutzen Sie bei größeren Teams unterstützende Software-Lösungen. Investieren Sie in zielgerichtete Entwicklungsmaßnahmen, die nicht nur fachliches Know-how, sondern echte Führungskompetenzen fördern.
Die Investition in eine durchdachte High-Potential-Strategie zahlt sich mehrfach aus: durch höhere Mitarbeiterbindung, bessere Nachfolgeplanung und letztlich durch ein starkes Führungsteam, das Ihr Unternehmen nachhaltig zum Erfolg führt.

FAQs

Was ist der Unterschied zwischen High Performer und High Potential?

Ein High Performer erzielt überdurchschnittliche Ergebnisse in seiner aktuellen Position, während ein High Potential zusätzlich die Fähigkeit, Motivation und das Engagement mitbringt, erfolgreich in Führungsrollen aufzusteigen. Nur etwa einer von sieben High Performern ist tatsächlich auch ein High Potential.

Wie identifiziere ich High Potentials im Unternehmen?

Die zuverlässigste Methode ist die Bewertung nach den drei Kernkriterien: Fähigkeit (kann die Person führen?), Motivation (will die Person führen?) und Engagement (bleibt die Person im Unternehmen?). Implementieren Sie standardisierte Bewertungsprozesse und schulen Sie Ihre Führungskräfte, um subjektive Verzerrungen zu minimieren.

Warum scheitern so viele neue Führungskräfte in ihren Positionen?

Fast die Hälfte der neuen Führungskräfte scheitert, weil Unternehmen fälschlicherweise High Performance mit Führungspotenzial gleichsetzen und keine gezielten Entwicklungsmaßnahmen für Führungskompetenzen anbieten. Zusätzlich fehlt es oft an klaren Definitionen und Kriterien für echtes Führungspotenzial.

Wie hoch ist die Burnout-Gefahr bei High Potentials?

Mindestens 80% der High Potentials sind Burnout-gefährdet, da sie als Leistungsträger häufig mit zusätzlichen Aufgaben betraut werden und selten ablehnen. Besonders Frauen sind stark betroffen, weshalb Frühwarnsysteme und eine offene Kommunikationskultur entscheidend sind.

Welche Entwicklungsmaßnahmen sind für High Potentials am effektivsten?

Die wirksamsten Maßnahmen kombinieren praktische Führungserfahrungen durch Sonderaufgaben mit gezieltem Coaching und strukturierten Entwicklungsprogrammen. Reine Fachschulungen reichen nicht aus – High Potentials benötigen konkrete Gelegenheiten, Führungskompetenzen in realen Situationen zu erproben und Feedback zu erhalten.

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