Inhalt
- Fachkräftemangel trotz Konjunkturschwäche weiterhin Achillesferse der Branche
- Was heißt das für das Recruiting in der Elektronikbranche?
- Warum Personalberatung für Elektrotechnik eine gute Lösung sein kann
- Personalberatung für Elektrotechnik: Welche Vorteile habe ich davon?
- Welche Experten sind in der Elektrotechnik aktuell besonders schwer zu besetzen?
- Fazit
- FAQs
Fachkräftemangel trotz Konjunkturschwäche weiterhin Achillesferse der Branche
Mehr als acht von zehn Experten-Stellen konnten laut Kompetenzzentrum Fachkräftesicherung (KOFA) in 2024 allein in der Elektrotechnik rein rechnerisch nicht besetzt werden. Auf Expertenniveau ist die Besetzung offener Stellen in der Elektrotechnikbranche damit am zweitschwierigsten in Deutschland. Nur in der Bauplanung und Bauüberwachung sind die Besetzungsprobleme noch größer.
Top-5-Expertenstellen mit Besetzungsproblemen
Quelle Zahlen: KOFA
Grafik: WK Personalberatung
Diese Zahlen werden vom Verein Deutscher Ingenieure (VDI) bestätigt. Laut VDI bestehen in den Ingenieurberufen Energie- und Elektrotechnik (393 offene Stellen je 100 Arbeitslose) die größten Engpässe auf dem deutschen Ingenieurarbeitsmarkt. Entsprechend wenig überraschend ist, dass fast jede dritte Elektrofirma den Fachkräftemangel bereits heute als Produktionshemmnis sieht.

Doch der Nachwuchs bleibt aus. Schlechtes Image und verzerrte Vorstellungen vom Berufsbild haben die Studierendenzahlen jahrelang schrumpfen lassen. Hinzu kommen die hohen Abbruchquoten. Der kleine Lichtblick aus 2024 – ein Plus von sechs Prozent – reicht bei weitem nicht aus, um das Loch zu stopfen. Auch wenn manche Branchenexperten Hoffnung schöpfen, eine echte Trendwende ist das noch nicht.
Was heißt das für das Recruiting in der Elektronikbranche?
Für Recruiter bedeutet das zuallererst: Stellen bleiben über Monate vakant. Aktuelle Branchenzahlen weisen eine Vakanzzeit von 114 Tagen aus. Standard-Recruitingmaßnahmen wie klassische Ausschreibungen verpuffen, schlicht, weil keine Kandidaten am Markt sind. Um hier nicht zunehmend unter Druck zu geraten, muss die Personalbeschaffung – insbesondere in langfristiger Perspektive – als strategisches Risiko auf die Agenda gesetzt und Recruiting als Kernaufgabe der Unternehmensführung und nicht als „nachgelagerte HR-Aufgabe“ begriffen werden.
Strategisches Workforce-Planning-Modell für die Elektrotechnik-Branche
Vor allem in der Elektrotechnik stehen die Unternehmen nicht nur vor der Aufgabe, die Lücken durch Renteneintritte oder Fluktuation zu schließen; sie müssen gleichzeitig zusätzliche Kapazitäten aufbauen, um die steigende Nachfrage durch Energiewende und Digitalisierung zu stemmen. Damit verdoppelt sich der Druck.
Und da der Nachwuchs knapp bleibt, werden Hochschulabsolventen allein das Problem nicht lösen. Es gelingt nicht einmal, den Ersatzbedarf an Elektroingenieuren durch Absolventen zu decken, geschweige denn den zusätzlichen Bedarf durch Energiewende und Digitalisierung. Den Unternehmen bleibt gar nichts anderes übrig, als sehr viel stärker auf interne Weiterbildung, Quereinsteiger und internationale Fachkräfte setzen.
Warum Personalberatung für Elektrotechnik eine gute Lösung sein kann
- Die Personalbeschaffung läuft reaktiv ab: Erst wenn jemand kündigt oder Projekte starten, wird gesucht.
- Es findet wenig Employer Branding oder proaktive Talentsuche statt.
- Lange Besetzungszeiten, weil Prozesse nicht optimiert sind
- Qualifizierte Kandidaten gehen an Wettbewerber mit professionelleren Recruiting-Prozessen verloren.
Darum bekommen „Nachzügler“ immer mehr Probleme
Denn während Unternehmen mit gutem Recruiting wählerischer sein können und nur Top-Kandidaten nehmen, die das Unternehmen auch noch weiterempfehlen und so für mehr gute Bewerbungen sorgen, müssen Nachzügler nehmen, was kommt. Das kann, wenn es ganz schlecht läuft, zu schlechterer Leistung führen, dann zu unzufriedenen Mitarbeitern, die ihren Frust öffentlich machen und letztendlich zu noch weniger Bewerbungen (Stichwort: Matthew Effect). Und je länger ein Unternehmen wartet, desto schwieriger wird es, das wieder umzukehren.

Personalberatung für Elektrotechnik: Welche Vorteile habe ich davon?
Das Netzwerk macht den Unterschied. Berater, die in der Elektrotechnik zu Hause sind, haben meist schon drei potenzielle Kandidaten im Kopf, bevor die Stellenbeschreibung überhaupt steht. Sie kennen die Szene, telefonieren regelmäßig mit Ingenieuren, treffen sich auf Fachmessen, wissen wer gerade unzufrieden ist oder sich nach neuen Herausforderungen umsieht.
Klassisches Recruiting vs. Active Sourcing
Dieses Sourcing bringt oft sehr viel mehr als Stellenanzeigen, die sowieso im Nirwana verschwinden. Deshalb suchen gute Personalberater zusätzlich auf LinkedIn und branchenspezifischen Netzwerken regelmäßig nach Elektroingenieuren oder anderen Profilen, die eigentlich nicht aktiv suchen. Und sie haben Erfahrung darin, die Kandidaten zu finden und anzusprechen, die auch tatsächlich an Ihrem ganz spezifischen Angebot interessiert sein könnten.
Einige Unternehmen haben ziemlich unrealistische Vorstellungen, was Gehälter angeht. Eine Beratung, die regelmäßig in der Branche arbeitet, kennt die aktuellen Gehaltsniveaus und kann gegensteuern. Sie weiß zudem, wo in welchen Regionen überhaupt Kandidaten verfügbar sind und kann einschätzen, welche technischen Trends gerade wichtig werden. Das spart Unternehmen viel Zeit bei der Frage, ob ein gesuchtes Profil am Markt überhaupt zu finden ist.
Und schließlich: Die meisten Mittelständler rekrutieren nur gelegentlich für hochspezialisierte Rollen. Entsprechend holprig läuft es dann oft. HR, Fachabteilung, Geschäftsführung: Jeder redet mit, keiner entscheidet wirklich. Personalberater begleiten strukturiert von der ersten Anforderungsdefinition über die Suche bis zum Vertragsabschluss. Sie setzen Termine, haken nach, sorgen dafür, dass Prozesse nicht wochenlang in internen Abstimmungsrunden versanden. Das kann zu einem echten Wettbewerbsvorteil gegenüber großen Konzernen werden, die nicht selten nach der Vorqualifizierung durch den Berater trotzdem einen regulären Bewerbungsprozess starten, der sich „wie ranziger Strudelteig“ zieht.
Wann macht Personalberatung für Elektrotechnik Sinn?
Grafik: WK Personalberatung
Und gerade im Wettbewerb mit Konzernen ist es wichtig zu wissen, womit man als Arbeitgeber punkten kann. Vergütungsvergleiche sind das eine, aber auch Hinweise zu flexiblen Arbeitsmodellen oder ehrliches Feedback aus Kandidatengesprächen („Ihre Konkurrenz bietet strukturierte Weiterbildungsprogramme, Sie haben noch keine.“) geben konkrete Ansatzpunkte.
Welche Experten sind in der Elektrotechnik aktuell besonders schwer zu besetzen?
1. Automatisierungstechnik
2. Energietechnik und erneuerbare Energien
3. Mikroelektronik & Halbleitertechnik
4. Leistungselektronik und elektrische Antriebe
5. Informations- und Kommunikationstechnik
6. Mess-, Steuer- und Regelungstechnik
7. Embedded Systems & Firmwareentwicklung
8. Hochfrequenztechnik & Nachrichtentechnik
9. Gebäudetechnik & Smart Home
Fazit
FAQs
Wann lohnt sich eine Personalberatung für Elektrotechnik wirklich?
Wie unterscheidet sich eine Personalberatung für Elektrotechnik von klassischem Recruiting?
Welche Kosten entstehen bei einer Personalberatung für Elektrotechnik?
Die Honorare liegen meist bei einem Prozentsatz des Jahresgehalts (laut BDU zwischen 24 und 29 Prozent). Für Unternehmen mit monatelang offenen Stellen relativiert sich das schnell, weil unbesetzte Positionen hohe Opportunitätskosten verursachen. Entscheidend ist der Mehrwert: Zugang zu Kandidaten, die Sie ohne Personalberatung für Elektrotechnik nicht erreicht würden.