Wer bei der Personalsuche die Nase vorn haben will, muss verschiedene Strategien kombinieren und fortlaufend an deren Optimierung arbeiten. In diesem Artikel zeigen wir Ihnen, welche Recruiting-Methoden heute zum Standard gehören, welche Ansätze Ihnen einen echten Vorteil verschaffen und von welchen Praktiken Sie sich unbedingt verabschieden sollten.
Inhalt
- Must-haves für Ihre Personalsuche: Diese Methoden gehören heute zum Standard-Repertoire
- Differenzierungsstrategien für Ihre Personalsuche: Diese Strategien lassen Kandidaten aufhorchen
- Womit Sie bei Ihrer Personalsuche auf die Nase fallen
- Fazit
Must-haves für Ihre Personalsuche: Diese Methoden gehören heute zum Standard-Repertoire
Was sind Must-haves? Sie sind mehr oder weniger die Grundpfeiler Ihrer Recruiting-Strategie. Ihr absolutes Pflichtprogramm. Denn Must-haves werden von Ihren Bewerbern vorausgesetzt – ganz so wie Hygienefaktoren. Verzichten Sie auf diese Basics, fallen Sie bei Ihren potenziellen Kandidaten bereits durch.
Eine überzeugende Karriereseite mit Persönlichkeit
- Mobile Optimierung (mehr als 50% der Jobsuchen erfolgen mittlerweile mobil)
- Schnelle Ladezeiten (bei mehr als 3 Sekunden springen viele Besucher ab)
- Unkomplizierte Bewerbungsprozesse (jeder zusätzliche Klick kostet Sie potenzielle Bewerber)
- Authentische Mitarbeiterinterviews und Teamfotos statt Stockfotos
Pro-Tipp: Integrieren Sie kurze Video-Testimonials Ihrer Mitarbeiter. Diese erhöhen die Verweildauer auf Ihrer Seite und steigern die Bewerbungsrate – laut einer Studie von Careerbuilder sogar um 34 Prozent.
Strategisches Online-Jobbörsen-Marketing
Social Media Recruiting mit Strategie
- Instagram – ideal für visuelles Storytelling, authentische Einblicke in den Arbeitsalltag, spricht v.a. jüngere Zielgruppen an
- TikTok – kurze, kreative Videos für Azubi- oder Gen Z-Kampagnen, geeignet für lockere und unterhaltsame Employer-Branding-Ansätze
- Discord – besonders relevant in Tech-, Gaming- und Entwickler-Communities, eignet sich für den Aufbau aktiver Talent-Communities
- Reddit – für gezielte Nischenansprachen (z.B. r/Engineering, r/DevsGermany), authentische Diskussionen und Employer Insights möglich
- GitHub – speziell für Tech-Recruiting geeignet, durch aktive Projektbeteiligung und Open-Source-Reputation
- Stack Overflow – perfekt zur Sichtbarkeit bei Entwicklern, z.B. durch Employer-Branded Jobanzeigen
- Kununu & Glassdoor – weniger aktiv genutzt, aber extrem wichtig für die passive Arbeitgeberrecherche
- YouTube – für ausführlichere Arbeitgeberportraits, Behind-the-Scenes, Mitarbeiterinterviews
- Twitch – in kreativen oder Tech-nahen Branchen (z.B. E-Sports, IT) spannend für Live-Formate und interaktive Employer-Events
- Facebook-Gruppen – nach wie vor relevant in bestimmten Branchen (z.B. Pflege, Handwerk, Gastronomie)
Mitarbeiter richtig als Markenbotschafter aktivieren
Ihre eigenen Mitarbeiter sind die glaubwürdigsten Botschafter Ihres Unternehmens. SNOCKS, ein Anbieter von Bekleidungsartikeln, setzt seit seiner Gründung seine Mitarbeiter als Corporate Influencer auf Social Media-Plattformen ein. Die geben Einblicke in ihren Arbeitsalltag und teilen persönliche Erfahrungen. Bis zu 70 Prozent der Bewerbungen sind heute auf die starke Präsenz des Unternehmens in Social Media zurückzuführen.

Flexibles Arbeiten und Homeoffice als Recruiting-Magnet
Homeoffice und flexibles Arbeiten sind mittlerweile ein entscheidendes Kriterium bei der Jobsuche. Unternehmen, die keine modernen Konzepte anbieten, lassen bei ihrer Personalsuche viele Talente liegen:
Bedenken Sie: Mit durchdachten Homeoffice-Konzepten sprechen Sie nicht nur standortunabhängige Talente an, sondern auch Menschen, die Beruf und Familie besser vereinbaren möchten oder längere Pendelzeiten vermeiden wollen! Sie können zudem Potentiale in Ihrem eigenen Unternehmen aktivieren (Stichwort: Fachkräftemangel).
Differenzierungsstrategien für Ihre Personalsuche: Diese Strategien lassen Kandidaten aufhorchen
Community Building statt einseitiges Employer Branding
Vorteile von Community Building für Ihre Personalsuche
Grafik: WK Personalberatung
Die Resultate sprechen für sich: Tausende qualifizierte Bewerbungen ohne klassisches Recruiting, Kandidaten, die bereits das Verständnis für Kultur und Prozesse mitbringen, kürzere Einarbeitungszeiten und eine sehr viel niedrigere Fluktuation.
Kreative Vermittlungsanreize für externe Netzwerke

Datengetriebenes Active Sourcing
Active Sourcing, also die proaktive Suche nach Kandidaten auf Social Media-Plattformen, ist zeitaufwendig und gleicht manchmal der Suche nach der sprichwörtlichen Nadel im Heuhaufen. Es ist aber auf dem heutigen Kandidatenmarkt das beste Tool, das Ihnen zur Verfügung steht. Richtig effektiv wird es aber erst einer datengetriebenen Herangehensweise:
Strategisches Skills-Mapping für internes Recruiting
Große Technologieunternehmen wie Siemens und SAP setzen bereits erfolgreich auf interne Talent-Management-Systeme, die es ihnen ermöglichen, offene Positionen häufiger intern zu besetzen. Dies spart nicht nur Recruiting-Kosten, sondern verkürzt auch die Einarbeitungszeit und steigert die Mitarbeiterbindung erheblich.
Schaffen Sie zusätzlich interne Job-Marktplätze, auf denen Führungskräfte Projekte ausschreiben können, für die Mitarbeiter sich abteilungsübergreifend bewerben können. So fördern Sie nicht nur Karrierewege quer durch das Unternehmen, sondern entdecken auch versteckte Talente und Potenziale, die sonst übersehen worden wären.