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Personalsuche: Must-haves und Differenzierungsstrategien

Personalsuche

Wer bei der Personalsuche die Nase vorn haben will, muss verschiedene Strategien kombinieren und fortlaufend an deren Optimierung arbeiten. In diesem Artikel zeigen wir Ihnen, welche Recruiting-Methoden heute zum Standard gehören, welche Ansätze Ihnen einen echten Vorteil verschaffen und von welchen Praktiken Sie sich unbedingt verabschieden sollten.

Inhalt

  1. Must-haves für Ihre Personalsuche: Diese Methoden gehören heute zum Standard-Repertoire
  2. Differenzierungsstrategien für Ihre Personalsuche: Diese Strategien lassen Kandidaten aufhorchen
  3. Womit Sie bei Ihrer Personalsuche auf die Nase fallen
  4. Fazit

Must-haves für Ihre Personalsuche: Diese Methoden gehören heute zum Standard-Repertoire

Was sind Must-haves? Sie sind mehr oder weniger die Grundpfeiler Ihrer Recruiting-Strategie. Ihr absolutes Pflichtprogramm. Denn Must-haves werden von Ihren Bewerbern vorausgesetzt – ganz so wie Hygienefaktoren. Verzichten Sie auf diese Basics, fallen Sie bei Ihren potenziellen Kandidaten bereits durch.

Eine überzeugende Karriereseite mit Persönlichkeit

Der digitale Dreh- und Angelpunkt Ihrer Personalsuche muss mehr sein als eine Ansammlung offener Stellen. Eine gute Karriereseite erzählt Ihre Unternehmensgeschichte, zeigt authentische Einblicke und macht Ihre Kultur erlebbar. Achten Sie auf:
  • Mobile Optimierung (mehr als 50% der Jobsuchen erfolgen mittlerweile mobil)
  • Schnelle Ladezeiten (bei mehr als 3 Sekunden springen viele Besucher ab)
  • Unkomplizierte Bewerbungsprozesse (jeder zusätzliche Klick kostet Sie potenzielle Bewerber)
  • Authentische Mitarbeiterinterviews und Teamfotos statt Stockfotos

Pro-Tipp: Integrieren Sie kurze Video-Testimonials Ihrer Mitarbeiter. Diese erhöhen die Verweildauer auf Ihrer Seite und steigern die Bewerbungsrate – laut einer Studie von Careerbuilder sogar um 34 Prozent.

Strategisches Online-Jobbörsen-Marketing

Große Jobportale wie StepStone, Indeed oder Monster sind unverzichtbar, auch weil aktive Kandidaten – also die, die tatsächlich suchen – hier tatsächlich aufschlagen. Sinn machen Sie aber nur, wenn Sie diese richtig einsetzen. Statt Ihre Anzeige wahllos auf dutzenden Plattformen zu streuen:

Nicht vergessen: Eine gut geschriebene Stellenanzeige mit klarer Sprache und konkreten, für Ihre Zielgruppe relevanten Benefits schlägt generische Texte um Längen!

Social Media Recruiting mit Strategie

LinkedIn und XING sind längst Pflicht, aber auch andere Plattformen bieten spannende Möglichkeiten. Je nach Zielgruppe können beispielsweise folgende Kanäle für Sie interessant sein:
  1. Instagram – ideal für visuelles Storytelling, authentische Einblicke in den Arbeitsalltag, spricht v.a. jüngere Zielgruppen an
  2. TikTok – kurze, kreative Videos für Azubi- oder Gen Z-Kampagnen, geeignet für lockere und unterhaltsame Employer-Branding-Ansätze
  3. Discord – besonders relevant in Tech-, Gaming- und Entwickler-Communities, eignet sich für den Aufbau aktiver Talent-Communities
  4. Reddit – für gezielte Nischenansprachen (z.B. r/Engineering, r/DevsGermany), authentische Diskussionen und Employer Insights möglich
  5. GitHub – speziell für Tech-Recruiting geeignet, durch aktive Projektbeteiligung und Open-Source-Reputation
  6. Stack Overflow – perfekt zur Sichtbarkeit bei Entwicklern, z.B. durch Employer-Branded Jobanzeigen
  7. Kununu & Glassdoor – weniger aktiv genutzt, aber extrem wichtig für die passive Arbeitgeberrecherche
  8. YouTube – für ausführlichere Arbeitgeberportraits, Behind-the-Scenes, Mitarbeiterinterviews
  9. Twitch – in kreativen oder Tech-nahen Branchen (z.B. E-Sports, IT) spannend für Live-Formate und interaktive Employer-Events
  10. Facebook-Gruppen – nach wie vor relevant in bestimmten Branchen (z.B. Pflege, Handwerk, Gastronomie)
Egal, welcher Kanal letztendlich zu Ihrer Branche und Ihrem Unternehmen passt – entscheidend ist:
Der Mix macht’s also: Kombinieren Sie organische Posts mit bezahlten Anzeigen und direkter Kandidatenansprache.

Mitarbeiter richtig als Markenbotschafter aktivieren

Ihre eigenen Mitarbeiter sind die glaubwürdigsten Botschafter Ihres Unternehmens. SNOCKS, ein Anbieter von Bekleidungsartikeln, setzt seit seiner Gründung seine Mitarbeiter als Corporate Influencer auf Social Media-Plattformen ein. Die geben Einblicke in ihren Arbeitsalltag und teilen persönliche Erfahrungen. Bis zu 70 Prozent der Bewerbungen sind heute auf die starke Präsenz des Unternehmens in Social Media zurückzuführen.

Arbeiter prüft Maschine – authentischer Einblick in den Arbeitsalltag zur Personalsuche
Authentische Einblicke pushen Bewerbungen
Um Ihre Mitarbeiter zu motivieren und zu honorieren, können Sie Empfehlungsprogramme implementieren. Moderne Programme gehen heute über klassische Geldprämien hinaus:

Flexibles Arbeiten und Homeoffice als Recruiting-Magnet

Homeoffice und flexibles Arbeiten sind mittlerweile ein entscheidendes Kriterium bei der Jobsuche. Unternehmen, die keine modernen Konzepte anbieten, lassen bei ihrer Personalsuche viele Talente liegen:

Praxis-Tipp: Entwickeln Sie eine Art „Flex-Work-Charta“, die nicht nur Rechte, sondern auch gegenseitige Erwartungen klar definiert. Thematisieren Sie in Stellenanzeigen nicht nur die Möglichkeit zum Homeoffice, sondern auch, wie Sie ein produktives und verbundenes Arbeiten über Distanz ermöglichen.

Bedenken Sie: Mit durchdachten Homeoffice-Konzepten sprechen Sie nicht nur standortunabhängige Talente an, sondern auch Menschen, die Beruf und Familie besser vereinbaren möchten oder längere Pendelzeiten vermeiden wollen! Sie können zudem Potentiale in Ihrem eigenen Unternehmen aktivieren (Stichwort: Fachkräftemangel).

Differenzierungsstrategien für Ihre Personalsuche: Diese Strategien lassen Kandidaten aufhorchen

Wenn die Pflicht getan ist, können Sie sich an den spannenderen Teil machen: die Kür! Denn während die Must-haves dafür sorgen, dass Sie im Spiel bleiben, sind es Strategien wie die folgenden, die dafür sorgen, dass Talente wirklich aufhorchen, statt nur gelangweilt weiterzuscrollen.

Community Building statt einseitiges Employer Branding

Die meisten Unternehmen verfolgen beim Recruiting einen ziemlich eingleisigen Ansatz: Sie schalten Anzeigen, beschreiben ihre Vorteile und Benefits und hoffen dann, dass sich potenzielle Kandidaten melden. Community Building dreht diese Logik um – statt direkt zu werben, schaffen Sie Räume für fachlichen Austausch und gemeinsames Wachstum.

Vorteile von Community Building für Ihre Personalsuche

Automattic, das Unternehmen hinter WordPress.com, Tumblr und WooCommerce, nutzt Community-Building statt klassischer Personalsuche mit ziemlich beeindruckenden Ergebnissen. Die Strategie basiert auf drei Säulen: aktives Open-Source-Engagement mit mehr als 50 Vollzeit-Entwicklern und weltweiten Events, eine öffentliche Lernplattform mit kostenlosen Ressourcen sowie radikale Transparenz durch öffentliche Arbeitsprozesse und Einblicke in die Unternehmenskultur.

Die Resultate sprechen für sich: Tausende qualifizierte Bewerbungen ohne klassisches Recruiting, Kandidaten, die bereits das Verständnis für Kultur und Prozesse mitbringen, kürzere Einarbeitungszeiten und eine sehr viel niedrigere Fluktuation.

Kreative Vermittlungsanreize für externe Netzwerke

Warum eigentlich die Reichweite Ihrer Empfehlungsprogramme nicht systematisch über Ihre Mitarbeiter hinaus ausweiten? Google hat das beispielsweise gemacht und bietet substanzielle Prämien für erfolgreiche Vermittlungen durch externe Kontakte. Das Besondere: Sie nutzen ein dreistufiges System mit gestaffelten Belohnungen (2.000-5.000 Dollar) je nach Position und lokaler Marktlage.
Personalsuche Google
Die Teilnahme wurde durch ein einfaches digitales Portal demokratisiert, das Tracking und automatisierte Updates bietet. Anstatt nur finanzielle Anreize zu setzen, bietet Google beispielsweise auch Campus-Besuche oder Mentorschaften an. Der Erfolg: Über 30% aller Neueinstellungen kommen aus diesem erweiterten Empfehlungsnetzwerk, mit deutlich höheren Verbleibquoten als bei traditionellen Recruiting-Kanälen.
Sie müssen nicht gleich einen Transporter verlosen, um loszulegen. Starten Sie mit einer einfachen E-Mail an Ihre wichtigsten Geschäftspartner, in der Sie Ihre aktuellen Vakanzen vorstellen und eine angemessene Prämie anbieten. Erweitern Sie dann schrittweise Ihr Netzwerk und experimentieren Sie mit verschiedenen Anreizen.
Der wichtigste Tipp: Machen Sie den Prozess so einfach wie möglich und wertschätzen Sie jede Empfehlung – auch wenn sie nicht zur Einstellung führt. So bauen Sie langfristig ein externes Netzwerk auf, das Ihnen auch beim Personal finden immer wieder helfen wird.

Datengetriebenes Active Sourcing

Active Sourcing, also die proaktive Suche nach Kandidaten auf Social Media-Plattformen, ist zeitaufwendig und gleicht manchmal der Suche nach der sprichwörtlichen Nadel im Heuhaufen. Es ist aber auf dem heutigen Kandidatenmarkt das beste Tool, das Ihnen zur Verfügung steht. Richtig effektiv wird es aber erst einer datengetriebenen Herangehensweise:

Entscheidend: Personalisierte Ansprache statt Massenmail. Recherchieren Sie die Profile Ihrer potenziellen Kandidaten gründlich und nehmen Sie in Ihrer Nachricht Bezug auf berufliche und auch persönliche Interessen.

Strategisches Skills-Mapping für internes Recruiting

Bevor Sie extern suchen, sollten Sie erstmal systematisch im eigenen Haus suchen. Oft verstecken sich passende Kandidaten in völlig anderen Abteilungen oder Positionen als Sie erwarten! Ein gut durchdachtes Skills-Mapping-System hilft Ihnen dabei, verborgene Talente zu entdecken. Erstellen Sie zunächst eine detaillierte Kompetenzmatrix für alle Mitarbeiter, die auch Fähigkeiten erfasst, die im aktuellen Job vielleicht nicht genutzt werden. Nutzen Sie regelmäßige Entwicklungsgespräche, um diese Daten aktuell zu halten und auch persönliche Interessen zu dokumentieren.

Große Technologieunternehmen wie Siemens und SAP setzen bereits erfolgreich auf interne Talent-Management-Systeme, die es ihnen ermöglichen, offene Positionen häufiger intern zu besetzen. Dies spart nicht nur Recruiting-Kosten, sondern verkürzt auch die Einarbeitungszeit und steigert die Mitarbeiterbindung erheblich.

Schaffen Sie zusätzlich interne Job-Marktplätze, auf denen Führungskräfte Projekte ausschreiben können, für die Mitarbeiter sich abteilungsübergreifend bewerben können. So fördern Sie nicht nur Karrierewege quer durch das Unternehmen, sondern entdecken auch versteckte Talente und Potenziale, die sonst übersehen worden wären.

Womit Sie bei Ihrer Personalsuche auf die Nase fallen

Komplizierte mehrstufige Bewerbungsprozesse

Jedes zusätzliche Formularfeld, jeder weitere Klick und jede unnötige Hürde im Bewerbungsprozess kostet Sie Bewerber. Das können Sie sich in Zeiten des Fachkräftemangels nicht mehr leisten.

Generische „One-Size-Fits-All“-Stellenanzeigen

Standardformulierungen wie „Wir bieten ein dynamisches Arbeitsumfeld“ oder „Sie sind ein Teamplayer mit analytischen Fähigkeiten“ sprechen heute niemanden mehr an. Kandidaten erwarten authentische, spezifische und transparente Informationen.

Traditionelle Printanzeigen

Die Zeiten, in denen Stellenanzeigen in Zeitungen und Fachzeitschriften zum Standard gehörten, sind definitiv vorbei. Sie erreichen nur einen Bruchteil möglicher Kandidaten zu überhöhten Preisen. Ausnahme: Sehr spezialisierte Fachmagazine in Nischenbranchen können in Einzelfällen noch funktionieren.

Fazit

Effektive Personalsuche erfordert heute sehr viel mehr als eine klassische Stellenanzeige. Fangen Sie bei den Standards an. Lassen Sie sich eine überzeugende Karriereseite bauen, setzen Sie Jobbörsen-Marketing und Social-Media-Recruiting gezielt und strategisch ein, entwickeln Sie Mitarbeiterempfehlungsprogramme und flexible Arbeitsmodelle.
Erst wenn diese Standards stehen sollten Sie Differenzierungsmethoden ausprobieren. Und vergessen Sie bei allem technologischen Fortschritt nicht: Am Ende entscheiden Menschen für Menschen. Die persönliche Note, Authentizität und echtes Interesse an den Kandidaten machen oft den entscheidenden Unterschied. Das reduziert nicht nur Ihren Recruiting-Bedarf, sondern macht Sie automatisch zu einem attraktiveren Arbeitgeber für neue Talente.

FAQs

Was sind die Must-haves bei der Personalsuche?

Die Must-haves in der Personalsuche umfassen heute eine überzeugende Karriereseite mit Persönlichkeit, strategisches Jobbörsen-Marketing und den Einsatz von Social-Media-Recruiting. Ebenso unerlässlich sind Mitarbeiterempfehlungsprogramme und flexible Arbeitsmodelle. Diese Methoden sind der Grundpfeiler einer erfolgreichen Recruiting-Strategie und werden von Bewerbern erwartet.

Wie können wir uns bei der Personalsuche von anderen Unternehmen abheben?

Um sich bei der Personalsuche zu differenzieren, sollten Unternehmen auf authentische, spezifische und transparente Stellenanzeigen setzen, die Standardformulierungen vermeiden. Zudem ist es wichtig, komplizierte mehrstufige Bewerbungsprozesse zu vermeiden und stattdessen einen einfachen Ablauf zu gewährleisten. Eine Investition in die Mitarbeiterbindung und eine positive Unternehmenskultur machen Sie zusätzlich zu einem attraktiveren Arbeitgeber.

Welche Recruiting-Methoden sind heute überholt?

Der klassische Weg über reine Stellenanzeigen in Lokalzeitungen ist längst überholt und reicht in der heutigen Zeit des Fachkräftemangels nicht mehr aus. Auch unpersönliche „One-Size-Fits-All“-Stellenanzeigen sprechen Kandidaten kaum noch an. Zudem können komplizierte und langwierige Bewerbungsprozesse potenzielle Mitarbeiter abschrecken.

Warum ist eine gute Karriereseite für die Personalsuche wichtig?

Eine überzeugende Karriereseite ist der digitale Dreh- und Angelpunkt Ihrer Personalsuche. Sie bietet potenziellen Bewerbern umfassende Informationen über das Unternehmen, die Kultur und offene Stellen. Eine persönliche Note und authentische Einblicke sind entscheidend, um einen positiven ersten Eindruck zu hinterlassen und Talente anzuziehen.

Was ist bei der Personalsuche neben technologischen Fortschritten zu beachten?

Trotz aller technologischen Fortschritte in der Personalsuche ist es entscheidend, die menschliche Komponente nicht zu vernachlässigen. Am Ende entscheiden Menschen für Menschen, daher sind eine persönliche Note, Authentizität und echtes Interesse an den Kandidaten oft ausschlaggebend für den Erfolg. Investitionen in die Mitarbeiterbindung zahlen sich ebenfalls aus, da zufriedene Mitarbeiter den Recruiting-Bedarf reduzieren.

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