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Chief Product Officer (CPO): Jobprofil und Gehalt

Junger Chief Product Officer (CPO) in schwarzer Business-Kleidung vor seinem Team.

Woran denken Sie zuerst bei einem Unternehmen? Natürlich an dessen Produkt! Das iPhone prägt bis heute das Image von Apple – ein Meilenstein, den Steve Jobs zusammen mit seinem Software-Guru Scott Forstall 2007 auf den Markt gebracht hat. Bei Nike hat Designerlegende Tinker Hatfield Geschichte geschrieben: Seine revolutionären Schuhdesigns machten die Marke zu dem, was sie heute ist. Und wer kennt nicht Tesla und seine Elektroautos? Elon Musk stand zwar im Rampenlicht bei der Premiere des Model S, doch im Hintergrund tüftelte ein ganzes Team von Experten an der Verwirklichung seiner Vision.

Solche Erfolgsgeschichten lehren uns eines: Ohne kluge Köpfe an der Produktspitze geht nichts. Früher haben meist CEOs oder leitende Entwickler diese Aufgabe übernommen. Heute gibt es dafür eine eigene Position: den Chief Product Officer, kurz CPO. In seinen Händen liegt es, ob ein Produkt nicht nur technisch überzeugt, sondern auch die DNA des Unternehmens transportiert und Kunden begeistert. Er ist sozusagen der Dirigent, der dafür sorgt, dass ein Unternehmen mit seinem Produkt den richtigen Ton am Markt trifft.

Inhalt

  1. Was ist ein Chief Product Officer?
  2. Aufgaben und Verantwortung des CPOs
  3. Qualifikationen und Fähigkeiten
  4. CPO-Gehalt
  5. Fazit
  6. FAQs

Was ist ein Chief Product Officer?

Der Chief Product Officer steuert als Mitglied des Top-Managements (C-Suite) die gesamte Produktstrategie – von der Entwicklung bis zur Markteinführung. In enger Zusammenarbeit mit funktionsübergreifenden Teams wie Entwicklung, Marketing und Vertrieb sorgt er dafür, dass die Produkte des Unternehmens den Bedürfnissen der Kunden entsprechen und sich am Markt behaupten können. Hauptziel ist also die Entwicklung innovativer und kundenorientierter Produkte, die den Umsatz und den Wert des Unternehmens steigern.

CPO in Anzug schreibt „Product“ auf eine Glasscheibe, symbolisierend Produktfokus und Strategie.
Das Produkt im Fokus des Chief Product Officers

In der deutschen Wirtschaft gewinnt diese Position zunehmend an Bedeutung. Insbesondere in der Automobilindustrie, wo der Wandel zur E-Mobilität neue Anforderungen stellt, in der Medizintechnik mit ihren hohen Innovationszyklen sowie im Maschinenbau ist der CPO zu einem unverzichtbaren Treiber der Produktinnovation geworden.

Aufgaben und Verantwortung des CPOs

1. Entwicklung einer Produktvision

Damit Produkte und Dienstleistungen erfolgreich sein können, brauchen diese eine gemeinsame Richtung. Da es schnell mal zu abweichenden Auffassungen kommen kann, wie ein Produkt auszusehen hat und ein bestimmtes Produktziel erreicht werden kann, setzen Unternehmen auf die Entwicklung einer Produktvision.

CPO Chief Product Officer - Definition Produktvision
Und diese verantwortet der Chief Product Officer. Diese Produktvision entsteht nicht im luftleeren Raum. Sie wurzelt in den strategischen Zielen des Unternehmens und spiegelt wider, was die Kunden wirklich brauchen. Sie ist in gewisser Weise eine durchdachte Zukunftsperspektive, mit der nicht nur die eigenen Mitarbeiter, sondern auch Investoren und andere wichtige Partner ins Boot geholt werden sollen.

2. Strategische Planung und Umsetzung

Von dieser Produktvision wird nun die Produktstrategie abgeleitet und deren Umsetzung geplant. Das heißt konkret: Es wird die sogenannte Product Roadmap, die die einzelnen Schritte von der Produktidee bis zum Markteintritt skizziert, entwickelt. Dabei müssen einige Punkte definiert werden. Darunter:

  • der technologische Rahmen für die Entwicklung des Produkts (mit dem CTO)
  • die KPIs für das Produktteam
  • die Marketingstrategie (mit dem CMO): die beste Art und Weise, den Verbrauchern den USP des Produkts zu vermitteln, um die beste Konversion zu erzielen
In der Softwarebranche arbeiten Chief Product Officers oft mit agilen Methoden wie Scrum oder Kanban, um schnell auf Kundenfeedback reagieren zu können.

3. Förderung der Teamarbeit

Wird ein Produkt entwickelt, müssen mehrere Teams zusammenarbeiten, um am Ende auch wirklich ein marktreifes Endergebnis zu haben. Der Grundstein dieser Zusammenarbeit ist durch Produktvision und Roadmap gelegt. Daneben geht es aber auch um die Schaffung einer offenen Kommunikationskultur durch regelmäßige Meetings, Feedbackschleifen und Teambuilding-Maßnahmen. Eine besondere Herausforderung ist dies in internationalen Teams in global agierenden Unternehmen wie SAP.

4. Kundenorientierung

Jede Produktentwicklung dreht sich um die Bedürfnisse der Kunden und muss für diese ein Problem lösen. Andernfalls kann das Produkt keinen echten Mehrwert bieten und fällt am Markt durch. Wie wird das gewährleistet? Durch Marktforschung, Kundenbefragungen, durch Analyse von Nutzerdaten, Feedbacks, von Fokusgruppen usw. Hier geht es in erster Linie darum, neben aktuellen Anforderungen vor allem zukünftige Bedürfnisse zu antizipieren.

Lupe über einem Notizblock mit Daten-Symbolen, symbolisierend Analyse und Datenfokus.
Produktentwicklung ist kundenorientiert und datengetrieben
Produktinnovationen müssen also datengetrieben sein. Bei der Auswertung dieser Daten spielt der Einsatz moderner Technologien wie Künstlicher Intelligenz (KI) und Machine Learning eine immer wichtigere Rolle. Sie werden genutzt, um präzisere Prognosen zu treffen und personalisierte Kundenerlebnisse zu schaffen.

Qualifikationen und Fähigkeiten

Eine jahrelange Erfahrung als Produktmanager macht einen nicht automatisch zu einem geeigneten Kandidaten für die CPO-Rolle. Um tatsächlich in diese Position aufsteigen zu können, sind neben den im Laufe seiner Karriere erworbenen fachlichen Fähigkeiten auch spezifische Soft-Skills erforderlich.

Fachliche Anforderungen

Die meisten erfolgreichen Produktchefs haben einen Uni-Abschluss in der Tasche – in BWL, Ingenieurwesen oder Informatik. Doch mindestens genauso wichtig sind die Praxisjahre in einer der drei Hauptkarriereschienen: Produktmanagement, Produktentwicklung oder Produktmarketing. Erst diese bringen Kandidaten bei, wie aus einer vagen Idee ein marktfähiges Produkt entsteht.

Die 3 Hauptkarriereschienen zum Chief Product Officer

Gibt es im Unternehmen Produktmanager, werden gerne aus diesem Talentpool Kandidaten rekrutiert. In kleineren Unternehmen ist es zudem nicht ungewöhnlich, dass die Rollen von CMO und CPO kombiniert werden.

Schließlich sind zusätzliche Kenntnisse im Finanzmanagement, Supply Chain Management sowie rechtlichen Rahmenbedingungen von Vorteil. Auf Letzteres wird insbesondere in Branchen, die sich durch einen Dschungel an Zulassungs- und regulatorischen Vorschriften kämpfen müssen, wie der Pharmaindustrie oder dem Finanzsektor, vorteilhaft.

Soft-Skills

Mal abgesehen von den üblichen Soft-Skills, die eine Führungskraft immer mitbringen muss – wie Durchsetzungsvermögen, Belastbarkeit oder Empathie – muss ein CPO vor allem gut kommunizieren können. Das Produktmanagement ist die Schnittstelle zwischen fast allen Bereichen eines Unternehmens: Design, Entwicklung, Marketing, Vertrieb, Support, Finanzen und natürlich das Führungsteam.
Holzfiguren in Gruppen mit Sprechblasen, symbolisierend Kommunikation, Teamarbeit und Ideenaustausch.
Kommunikation ist A und O für CPOs

Er sitzt quasi an der Schaltzentrale und muss mit allen sprechen können – und zwar in deren „Sprache“. Mit Entwicklern redet er über Userbedürfnisse und Lösungen, mit Marketern über Zielgruppen und Marktpositionierung, mit dem Vertrieb über Kundenbedarfe und Verkaufszahlen und dem Vorstand über Strategien und Budgets. Egal, ob es darum geht, Kundenanforderungen zu erfüllen oder die Informations- und Kontextbedürfnisse interner Teams zu befriedigen – gute Kommunikationsfähigkeiten tragen dazu bei, die oft abweichende Bedürfnisse auf einen Nenner zu bringen.

CPO-Gehalt und Karriereperspektiven

Das Gehalt ist stark von Faktoren wie Branche, Unternehmensgröße, Region und Erfahrung abhängig. In Unternehmen, deren Geschäftsmodell von Produktinnovationen lebt (u. a. Tech-Unternehmen), kann das Gehalt schnell im sechsstelligen Bereich liegen. Auch eine nachgewiesen Erfolgsbilanz im Produktmanagement oder in der Produktentwicklung verbessert die Verhandlungsposition.

CPO-Gehalt nach Berufserfahrung & Branche

Quelle Zahlen: Stepstone
Grafik: WK Personalberatung

Fazit

Um in dynamischen Märkten wettbewerbsfähig zu bleiben, müssen Unternehmen wie Tech-Unternehmen denken. Das heißt: Kontinuierlich an Innovationen und Produktweiterentwicklungen arbeiten, um schnell auf Kundenbedürfnisse reagieren zu können. Kunden sind heute informierter und wechselbereiter. Wenig überraschend ist entsprechend, dass die Nachfrage nach CPOs und Produktmanagern kontinuierliche steigt, insbesondere in Branchen wie Technologie, E-Commerce, aber auch der Gesundheitsbranche.
Viele kleine Unternehmen begnügen sich mit einer Multitasking-Führung, bei der die Führungskräfte mehrere Rollen übernehmen. Darunter auch die des CPOs, wenngleich er hier einfach anders genannt wird. Wächst das Unternehmen werden diese Rollen weiter ausdifferenziert und schließlich ein Experte für das Produktmanagement gebraucht.

FAQs

Was unterscheidet einen CPO von einem Produktmanager?

Während Produktmanager sich um einzelne Produkte oder Produktlinien kümmern, verantwortet der Chief Product Officer die gesamte Produktstrategie des Unternehmens und trifft Entscheidungen auf strategischer Ebene.

Braucht jedes Unternehmen einen Chief Product Officer?

Nicht jedes Unternehmen benötigt einen Chief Product Officer. Die Position ist besonders relevant für mittlere bis große Unternehmen mit komplexen Produktportfolios oder starkem Fokus auf digitale Produkte.

Wie unterscheidet sich ein CPO von einem CTO?

Während der CTO für die technologische Infrastruktur und Entwicklung verantwortlich ist, fokussiert sich der CPO auf die Produktstrategie und deren Umsetzung. In manchen Unternehmen werden beide Rollen zum CPTO (Chief Product & Technology Officer) vereint.

Welche Karrierewege führen zur CPO-Position?

Typische Karrierewege führen über Positionen im Produktmanagement, aber auch Erfahrungen in der Produktentwicklung oder im Produktmarketing können zum CPO-Posten führen. Entscheidend sind umfassendes Produktverständnis und Führungserfahrung.

Welche Trends beeinflussen die CPO-Rolle?

Aktuelle Trends wie künstliche Intelligenz, Nachhaltigkeit und personalisierte Produkterlebnisse prägen die Agenda künftiger Chief Product Officers. Die Fähigkeit, diese Trends zu erkennen und in erfolgreiche Produktstrategien zu übersetzen, wird immer wichtiger.

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