Woran denken Sie zuerst bei einem Unternehmen? Natürlich an dessen Produkt! Das iPhone prägt bis heute das Image von Apple – ein Meilenstein, den Steve Jobs zusammen mit seinem Software-Guru Scott Forstall 2007 auf den Markt gebracht hat. Bei Nike hat Designerlegende Tinker Hatfield Geschichte geschrieben: Seine revolutionären Schuhdesigns machten die Marke zu dem, was sie heute ist. Und wer kennt nicht Tesla und seine Elektroautos? Elon Musk stand zwar im Rampenlicht bei der Premiere des Model S, doch im Hintergrund tüftelte ein ganzes Team von Experten an der Verwirklichung seiner Vision.
Inhalt
- Was ist ein Chief Product Officer?
- Aufgaben und Verantwortung des CPOs
- Qualifikationen und Fähigkeiten
- CPO-Gehalt
- Fazit
- FAQs
Was ist ein Chief Product Officer?
Der Chief Product Officer steuert als Mitglied des Top-Managements (C-Suite) die gesamte Produktstrategie – von der Entwicklung bis zur Markteinführung. In enger Zusammenarbeit mit funktionsübergreifenden Teams wie Entwicklung, Marketing und Vertrieb sorgt er dafür, dass die Produkte des Unternehmens den Bedürfnissen der Kunden entsprechen und sich am Markt behaupten können. Hauptziel ist also die Entwicklung innovativer und kundenorientierter Produkte, die den Umsatz und den Wert des Unternehmens steigern.
In der deutschen Wirtschaft gewinnt diese Position zunehmend an Bedeutung. Insbesondere in der Automobilindustrie, wo der Wandel zur E-Mobilität neue Anforderungen stellt, in der Medizintechnik mit ihren hohen Innovationszyklen sowie im Maschinenbau ist der CPO zu einem unverzichtbaren Treiber der Produktinnovation geworden.
Aufgaben und Verantwortung des CPOs
1. Entwicklung einer Produktvision
Damit Produkte und Dienstleistungen erfolgreich sein können, brauchen diese eine gemeinsame Richtung. Da es schnell mal zu abweichenden Auffassungen kommen kann, wie ein Produkt auszusehen hat und ein bestimmtes Produktziel erreicht werden kann, setzen Unternehmen auf die Entwicklung einer Produktvision.
2. Strategische Planung und Umsetzung
Von dieser Produktvision wird nun die Produktstrategie abgeleitet und deren Umsetzung geplant. Das heißt konkret: Es wird die sogenannte Product Roadmap, die die einzelnen Schritte von der Produktidee bis zum Markteintritt skizziert, entwickelt. Dabei müssen einige Punkte definiert werden. Darunter:
- der technologische Rahmen für die Entwicklung des Produkts (mit dem CTO)
- die KPIs für das Produktteam
- die Marketingstrategie (mit dem CMO): die beste Art und Weise, den Verbrauchern den USP des Produkts zu vermitteln, um die beste Konversion zu erzielen
3. Förderung der Teamarbeit
Wird ein Produkt entwickelt, müssen mehrere Teams zusammenarbeiten, um am Ende auch wirklich ein marktreifes Endergebnis zu haben. Der Grundstein dieser Zusammenarbeit ist durch Produktvision und Roadmap gelegt. Daneben geht es aber auch um die Schaffung einer offenen Kommunikationskultur durch regelmäßige Meetings, Feedbackschleifen und Teambuilding-Maßnahmen. Eine besondere Herausforderung ist dies in internationalen Teams in global agierenden Unternehmen wie SAP.
4. Kundenorientierung
Jede Produktentwicklung dreht sich um die Bedürfnisse der Kunden und muss für diese ein Problem lösen. Andernfalls kann das Produkt keinen echten Mehrwert bieten und fällt am Markt durch. Wie wird das gewährleistet? Durch Marktforschung, Kundenbefragungen, durch Analyse von Nutzerdaten, Feedbacks, von Fokusgruppen usw. Hier geht es in erster Linie darum, neben aktuellen Anforderungen vor allem zukünftige Bedürfnisse zu antizipieren.
Qualifikationen und Fähigkeiten
Fachliche Anforderungen
Die meisten erfolgreichen Produktchefs haben einen Uni-Abschluss in der Tasche – in BWL, Ingenieurwesen oder Informatik. Doch mindestens genauso wichtig sind die Praxisjahre in einer der drei Hauptkarriereschienen: Produktmanagement, Produktentwicklung oder Produktmarketing. Erst diese bringen Kandidaten bei, wie aus einer vagen Idee ein marktfähiges Produkt entsteht.
Die 3 Hauptkarriereschienen zum Chief Product Officer
Schließlich sind zusätzliche Kenntnisse im Finanzmanagement, Supply Chain Management sowie rechtlichen Rahmenbedingungen von Vorteil. Auf Letzteres wird insbesondere in Branchen, die sich durch einen Dschungel an Zulassungs- und regulatorischen Vorschriften kämpfen müssen, wie der Pharmaindustrie oder dem Finanzsektor, vorteilhaft.
Soft-Skills
Er sitzt quasi an der Schaltzentrale und muss mit allen sprechen können – und zwar in deren „Sprache“. Mit Entwicklern redet er über Userbedürfnisse und Lösungen, mit Marketern über Zielgruppen und Marktpositionierung, mit dem Vertrieb über Kundenbedarfe und Verkaufszahlen und dem Vorstand über Strategien und Budgets. Egal, ob es darum geht, Kundenanforderungen zu erfüllen oder die Informations- und Kontextbedürfnisse interner Teams zu befriedigen – gute Kommunikationsfähigkeiten tragen dazu bei, die oft abweichende Bedürfnisse auf einen Nenner zu bringen.
CPO-Gehalt und Karriereperspektiven
CPO-Gehalt nach Berufserfahrung & Branche
Quelle Zahlen: Stepstone
Grafik: WK Personalberatung