Dem Personalteam fehlen die Ressourcen und/oder das Know-how für eine effektive Personalrekrutierung
Ob eine eigene Personalsuche durchführbar ist, ist überwiegend vom Know-how und Budget der Personalabteilung abhängig. Hat ein Unternehmen ein erfahrenes Personalteam, das effektive Rekrutierungsmaßnahmen implementieren und umzusetzen kann, kann die Personalsuche eigenständig realisiert werden. In vielen Unternehmen ist dies allerdings nicht der Fall und angesichts des zunehmenden Fach- und Führungskräftemangels bleiben vakante Stelle oftmals mehr als drei Monate unbesetzt. Da sich der Arbeitsmarkt zu einem Kandidatenmarkt entwickelt hat, haben viele Unternehmen keinen Zugang mehr zu den gewünschten Experten und Führungskräften. Dies zeigt auch eine Studie im Auftrag des Bundesverbands der Personalmanager, in der ein besserer Zugang zum Fach- und Führungskräftemarkt als häufigster Grund für die Beauftragung einer Personalberatung genannt wird.
Gründe für externe Personalrekrutierung und Führungsberatung
Quelle Prozentzahlen: Bundesverand der Personalmanager
Grafik: WK Personalberatung
Bei mehr als zwei Fünfteln der befragten Unternehmen reichen die internen Ressourcen nicht aus, um eine effiziente Suche für eine vakante Stelle zu gewährleiten. Personalberater verfügen über einen umfassenden Überblick über den aktuellen und zukünftigen Arbeitsmarkt und verfügen über die Tools, die eine effektive Personalrekrutierung ermöglichen. Während des Recruitingprozesses stehen sie dem Personalteam als Partner mit exzellenter Branchenkenntnis zur Seite und unterstützen dieses mit fundierten Kandidatenvorschlägen. Das beschleunigt nicht nur die Personalsuche, sondern beugt auch Fehlbesetzungen vor, sodass insgesamt die Ressourcen des Unternehmens geschont werden.
Ein Unternehmen braucht schwer identifizierbare Experten oder Führungskräfte mit spezifischen Skills
Sucht ein Unternehmen nach Führungskräften mit spezifischen Skills oder schwer identifizierbaren Experten, steht dieses angesichts der aktuellen Arbeitsmarktsituation vor einer großen Herausforderung. Allein im regionalen Viereck Frankfurt-Fulda-Gießen-Aschaffenburg wird sich der Führungskräfteengpass in den kommenden Jahren verdoppeln. In einigen Regionen wie Aschaffenburg oder dem Main-Kinzig-Kreis sogar verdreifachen.
Prognostizierter Führungskräfteengpass bis 2035
Quelle Prozentzahlen: IHK-Hessen Fachkräftemonitor
Grafik: WK Personalberatung
Die wirklich guten Kandidaten, die die gewünschten Skills und Erfahrungen mitbringen, sind oftmals bereits in anderen Unternehmen gebunden und suchen nicht aktiv nach einem neuen Job. Personalberatungen verfügen über die erforderlichen Netzwerke, um die schwer identifizierbaren Experten und Führungskräfte zu erreichen und so für die Personalrekrutierung eines Unternehmens zu gewinnen. Das ist bedeutend, da viele Unternehmen häufig genau diese Führungskräfte suchen, um eine Position strategisch zu besetzen, um sich einen Wettbewerbsvorteil zu verschaffen. Insbesondere bei strategisch wichtigen Stellen gewährleisten Personalberatungen zudem Diskretion und Imageschutz.
Unternehmen möchten durch effiziente Personalrekrutierung Veränderung und Innovationen anstoßen
Unternehmen wenden sich daneben häufig an Personalberater, da sie nach einer modernen Führungskraft suchen, die frischen Wind und Innovationen in das Unternehmen bringt. In vielen Fällen rückt dieses Ziel allerdings in den Hintergrund, sobald die Identifizierung des gewünschten Kandidaten zu lange dauert. Das Personalteam verfällt in alte Muster und entscheidet sich für klassische Bewerber mit den bekannten Berufs- und Branchenerfahrungen.
Wertvolle Impulse für Veränderung, innovative Denk- und Arbeitsweisen und auch neue Ideen für einen kulturellen Wandel sind dann nicht mehr oder nur eingeschränkt möglich. Holt sich das Unternehmen stattdessen externe Unterstützung in Haus, kann diese dafür sorgen, dass die Kandidaten tatsächlich die gewünschten Skills mitbringen und keine „Notlösung“ sind.
Unternehmen möchten ihre Personalrekrutierung zukunftssicher machen
In Zukunft wird eine gezielte und personalisierte Ansprache immer bedeutender, da Unternehmen ihre Personalrekrutierung zunehmend auf nicht aktiv suchende Kandidaten ausrichten müssen. Mit Active Sourcing können Unternehmen proaktiv diese potenziellen Kandidaten identifizieren und ansprechen. Hierzu müssen Unternehmen entsprechende Strategien entwickeln, wobei sie von externen Personaldienstleistern im Rahmen einer Führungsberatung profitieren können. Diese können unter anderem dabei helfen, innovative Methoden wie Talent Relationship Management zu implementieren, um die Personalrekrutierung auf zukunftssichere Füße zu stellen und so die Arbeitgebermarke zu stärken.
Und die Investition lohnt sich für Unternehmen. Denn die Wechselbereitschaft pendelt sich seit Jahren in Deutschland auf einem hohen Niveau ein. So sind laut einer aktuellen Befragung von onlyfy by XING 37 Prozent der deutschen Beschäftigten bereit, ihren Job zu wechseln. In der Mehrheit der Fälle im Übrigen, weil sie mit der aktuellen Unternehmensführung unzufrieden sind.
Wechselbereitschaft deutscher Beschäftigter
Quelle Prozentzahlen: onlyfy by XING
Grafik: WK Personalberatung
Die wenigen Fach- und Führungskräfte stehen neuen Herausforderungen entsprechend immer offener gegenüber. Insbesondere die in den nächsten Jahren nachkommenden Generationen sind anders als die Babyboomer oder Generation X eher bereit, ihren Job zu wechseln. Hier sollten sich Unternehmen frühzeitig umstellen und die Möglichkeiten von Künstlicher Intelligenz, Automatisierungen und Machine Learning für ihre Personalrekrutierung frühzeitig ausloten. Dabei können Unternehmen sowohl von einer Führungsberatung durch externe Dienstleister als auch von einem effektiven Recruiting von Führungspersonal, das die entsprechenden Skills mitbringt, profitieren.
Wechselbereitschaft der unterschiedlichen Generationen
Quelle Prozentzahlen: onlyfy by XING
Grafik: WK Personalberatung
Bestimmte Branchen brauchen mehr Unterstützung bei ihrer Personalrekrutierung
Macht eine Personalberatung in jeder Branche Sinn? Nein. Es gibt auch heute noch Berufe und Branchen, die eine geringe Nachfrage bei zugleich hohem Angebot an Arbeitskräften haben. Hier macht es wahrscheinlich mehr Sinn, einfach eine Stellenanzeige zu schalten, anschließend die eingehenden Bewerbungen zu sammeln und die passenden Kandidaten zu Bewerbungsgesprächen einzuladen.
Besteht in einer Branche allerdings Fachkräftemangel, wird es für Unternehmen schwierig, vakante Stellen zu besetzen. Klassische Branchen sind die IT- sowie die naturwissenschaftlichen Branchen. So prognostiziert die IHK-Hessen, dass 2035 allein in Aschaffenburg die Nachfrage nach Ingenieuren das Angebot um 31,9 Prozent übersteigen wird, im Main-Kinzig-Kreis sogar um 33,3 Prozent.
Stellt ein Unternehmen fest, dass es mit der Quantität und Qualität der über konventionelle Wege erreichten Kandidaten nicht zufrieden ist, muss es seinen Ressourcingprozess überdenken und an die neuen Arbeitsmarktbedingungen anpassen. Eine Führungsberatung kann es dabei unterstützen, die erforderlichen Strategien zu entwickeln. Daneben kann eine Personalberatung schneller dafür Sorge tragen, dass das erforderliche Führungspersonal identifiziert und für das Unternehmen gewonnen wird.
Fazit
Ist ein Unternehmen mit der Anzahl und Qualität der eingehenden Bewerbungen zufrieden, ist eine externe Unterstützung durch eine Personalberatung whrscheinlich nicht erforderlich. Allerdings kann eine externe Beratung auch in diesem Fall dabei helfen, die Personalrekrutierung effizienter und zukunftssicher zu gestalten.
Handlungsbedarf besteht für Unternehmen dagegen bei folgenden Indikatoren:
- geringe Bewerberzahl oder Unzufriedenheit mit Qualität der Bewerber
- Kompromisseinstellungen in der Vergangenheit
- hohe Fluktuation in der Probezeit
- wiederholte Annoncierung der zu besetzenden Stellen
- länger als drei Monate bestehende Vakanzen